Der ehemalige Generalsekretär des ÖRK, Emilio Castro, und Enrique Iglesias, BID-Präsident
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Lateinamerika: Treffen zwischen Interamerikanischer Entwicklungsbank und führenden Persönlichkeiten der protestantischen Kirchen Die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) und die lateinamerikanischen protestantischen Kirchen haben einen ersten Schritt in Richtung auf eine mögliche Zusammenarbeit zur Unterstützung der Armen auf dem lateinamerikanischen Kontinent gemacht. Zu dieser Meinung gelangten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der ersten Begegnung zwischen Verantwortlichen der BID und führenden Persönlichkeiten der lateinamerikanischen protestantischen Kirchen, die Ende April in Washington stattfand. "Kampf gegen die Armut in Lateinamerika" - so lautete das Thema der Tagung, die von der BID und dem ÖRK organisiert und vom Lateinamerikanischen Rat der Kirchen (CLAI) und der Lateinamerikanischen Theologischen Bruderschaft (FTL) mitveranstaltet worden war. In Lateinamerika leben rund 230 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze, und gleichzeitig ist es der Kontinent, auf dem die Kluft zwischen Arm und Reich am größten und die Chancengleichheit am geringsten ist. Die Tagung war Teil einer Initiative, die vom Präsidenten der BID, Enrique Iglesias, lanciert worden ist und die bereits zu ähnlichen Begegnungen mit der römisch-katholischen Kirche und den jüdischen Gemeinschaften in der Region geführt hat. Nach Meinung der protestantischen Teilnehmer hat die Begegnung es ermöglicht, einige Klischees und Vorurteile zu überwinden, obwohl in bestimmten Schlüsselfragen auch weiterhin Meinungsunterschiede bestehen. Die 24-köpfige protestantische Delegation legte ihre Position in einem Dokument mit dem Titel "Der Erlassjahrgedanke in Zeiten der Globalisierung" dar. Darin wird die Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass die gegenwärtige Ausbeutung der Natur und die ungerechte Verteilung der wirtschaftlichen Ressourcen nur mit Hilfe einer ethischen Revolution verändert werden können, die auf den Grundsätzen des biblischen Erlassjahres aufbaut: Verantwortung für die Umwelt, Recht auf Leben, verantwortliche Haushalterschaft mit materiellen Gütern und die Pflicht zur Gerechtigkeit. Auf Seiten der BID nahmen, neben dem Präsidenten der Bank, weitere hochrangige Persönlichkeiten an der Begegnung teil. Diese gaben Informationen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Lateinamerika und betonten die Notwendigkeit, die in vielen Ländern vorherrschende Korruption zu bekämpfen. Sie vertraten ferner die Meinung, dass Sozialausgaben nicht die Hauptursache der finanziellen Instabilität seien, sondern eine notwendige Investition in die zukünftige Entwicklung. Während der Begegnung wurde hervorgehoben, dass zu den außenpolitischen Faktoren, die das Problem der Armut verschärfen, die steigende Außenverschuldung, die sinkenden Preise für lateinamerikanische Exportgüter, der Protektionismus der Industriestaaten und die ungebändigten Kapitalströme, die spekulativen Interessen dienen, gehören. Der von den Protestanten befürwortete Schuldenerlass war einer der Punkte, in dem auf demTreffen keine Einigung erzielt werden konnte. Der Präsident der BID zeigte sich überzeugt, dass diese Maßnahme das Problem der Armut auf dem Subkontinent nicht beseitigen würde. Ferner hatten die Protestanten angeregt, dass ihre Gemeinden und Einrichtungen für die Kanalisierung wirtschaftlicher Ressourcen genutzt werden könnten; die BID-Vertreter hielten dem jedoch entgegen, dass dafür nur Regierungseinrichtungen in Frage kämen. Nach Meinung der Tagungsteilnehmer ist es notwendig, sich neu auf die ethische Dimension der Wirtschaft zu besinnen, um die Grundlagen zu schaffen, auf der neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Kampf gegen die Armut entfaltet werden können. Die Kirchen könnten mit der BID als Gesprächspartner bei der Ausarbeitung von Grundsatzentscheidungen und der Überwachung und Auswertung von BID-finanzierten Programmen zusammenarbeiten. Die Bank könnte ihrerseits Kirchenglieder fortbilden und zu Fürsprechern einer ganzheitlichen Entwicklung machen und die kirchlichen Institutionen in ihrer Funktion als Dienstleistungseinrichtungen stärken.
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Seminar über Jerusalem |
US-amerikanische Jugendliche setzen sich für den "Frieden von Jerusalem" ein Im Juli dieses Jahres haben sich dreizehn Jugendliche aus den USA anlässlich einer Studienreise nach Jerusalem dazu verpflichtet, ihre Kirchen über die verschiedenen Elemente der Friedensverhandlungen und besonders über die Frage des Status von Jerusalem zu sensibilisieren und zu informieren. Dies ist das Hauptergebnis einer einwöchigen Studien- und Informationsreise unter den Auspizien des ÖRK. Durch unmittelbare Kontakte mit anderen jungen Leuten, politischen Verantwortlichen, Menschenrechtlern und Mitgliedern der örtlichen christlichen Kirchen haben sich die jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein unmittelbares Bild von der Wirklichkeit vor Ort machen können. Sie haben auch an einem zweitägigen Seminar über den Status von Jerusalem teilgenommen. Letzterer ist ein Schlüsselelement im Friedensprozess im Nahen Osten, denn sowohl die Palästinenser als auch die Israelis sehen Jerusalem als ihre Hauptstadt an, und für drei Religionen (Judentum, Christentum und Islam) ist es ihre Heilige Stadt. Der ÖRK hat sich seit 1948 bei unzähligen Gelegenheiten zur Frage Jerusalems geäußert. Während der letzten Vollversammlung in Harare (1998) bekräftigten die Delegierten ihre Überzeugung, dass die drei betroffenen Religionen "gemeinsam dafür verantwortlich sind, sicherzustellen, dass die Anhänger aller drei Religionen Zugang zu dieser Stadt haben". Des Weiteren erklärte die Vollversammlung: "Jerusalem muss eine offene und integrative Stadt bleiben" und "im Hinblick auf die Souveränität und die Staatsangehörigkeit ihrer Einwohner eine gemeinsame Stadt sein". Ebenso hat der Zentralausschuss auf seiner letzten Tagung (September 1999) unterstrichen, dass die Christen die Pflicht haben "für den Frieden Jerusalems zu beten und zu arbeiten".
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ÖRK-Nachrichten
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Neue Etappe im Dialog zwischen ÖRK
und Pfingstbewegung Mit der ersten Tagung der neuen Gemeinsamen Beratungsgruppe des ÖRK und der Pfingstkirchen trat die langjährige Geschichte der Beziehungen zwischen dem ÖRK und der Pfingstbewegung in eine neue Phase. Seit der Ersten Vollversammlung des ÖRK (Amsterdam 1948), bei der die Pfingstbewegung nicht vertreten war, ist viel Wasser unter den ökumenischen Brücken hindurchgeflossen. Schon an der Zweiten Vollversammlung (Illinois 1954) nahmen Beobachter teil, und bei der Dritten (Neu-Delhi 1961) traten die ersten beiden Pfingstkirchen dem Rat als Mitglieder bei. Danach vertieften sich die Beziehungen; die Siebte Vollversammlung (Canberra 1991) hob schließlich die Notwendigkeit einer stärkeren Annäherung hervor. In diesem Sinne wurde das Büro für kirchliche und ökumenische Beziehungen eingerichtet, das in den darauf folgenden Jahren drei Konsultationen mit Pfingstkirchen (Lima 1994, San José 1996, Bossey 1997) förderte. Diese konnten auf den Erfahrungen aufbauen, die der ÖRK in seiner Unterstützung des Dialogprozesses und der Zusammenarbeit zwischen den Pfingstkirchen in Lateinamerika sammeln konnte. Schließlich beschloss die Achte Vollversammlung (Harare 1998) die Bildung einer Gemeinsamen Beratungsgruppe des ÖRK und der Pfingstkirchen, die erstmals im vergangenen Juni in der Abtei Hautecombe in St. Pierre de Curtillo (Frankreich) zusammenkam. Von den zwanzig Mitgliedern war die Hälfte vom Zentralausschuss ernannt worden (darunter drei Vertreter von Pfingstkirchen, die Mitglieder des ÖRK sind). Die anderen zehn kamen aus Pfingstgemeinschaften in Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika. Die Gruppe hat vor allem den Auftrag, das gegenseitige Verständnis zu vertiefen und über Themen von gemeinsamem Interesse zu beraten. "In der Pfingstgemeinschaft wie in der ökumenischen Bewegung herrscht große Vielfalt, und es ist wichtig, dass beide Seiten lernen, diese Vielfalt bei dem jeweils anderen zu entdecken und zu würdigen", meint Marta Palma, die Lateinamerikareferentin des ÖRK, die selbst einer Pfingstkirche angehört. Die Zusammenkunft in Hautecombe war der erste Schritt auf dieses Ziel hin - und nach Ansicht der Pfarrerin der Pfingstkirchlichen Mission in Chile, Cecilia Castilla, ein Schritt in die richtige Richtung. "Es war außerordentlich wichtig, dass wir unsere Erfahrungen aus unserem Leben und unserer Arbeit mit anderen austauschen konnten; dies bedeutete für uns eine Bereicherung unserer alltäglichen Praxis, unserer Zukunftsvisionen und unseres Glaubenslebens", sagte sie. Die Gruppe nahm sich vor, ihren Auftrag nicht nur theoretisch, durch die Erarbeitung und Erörterung von Dokumenten wahrzunehmen, sondern in stärkerem Maße auch durch die Konzentration auf konkrete Lebensbezüge. Zeugnisse, mündliche Theologie im Rahmen von Gebet und Feier, Workshops und Bibelarbeiten in kleinen Gruppen gehörten zu den vorgeschlagenen Methoden. Zur Erweiterung und Bereicherung des Kreises der Teilnehmenden regte die Gruppe Regionalkonsultationen an, die in Zusammenarbeit mit regionalen ökumenischen und pfingstkirchlichen Organisationen vorbereitet und gleichzeitig mit ihren eigenen Tagungen stattfinden könnten. Daran würden Vertreterinnen und Vertreter von ÖRK-Mitgliedskirchen und von Pfingstkirchen aus der Region teilnehmen. Vielleicht ließe sich auf diese Weise eine der - nach übereinstimmender Meinung von Castillo und Palma - größten Aufgaben in Angriff nehmen, vor die sich die Beratungsgruppe gestellt sieht: Wie kann die ungeheure Dynamik der Pfingstbewegung im Süden in den Dialog eingebracht werden? Wenn die Gruppe auch nicht nach einem festen Plan vorgeht, so hat sie doch einige Themen formuliert, die während der nächsten Tagungen behandelt werden sollen. Als Erstes die Frage der "gegenseitige Wahrnehmung". Wie nehmen die Pfingstkirchen den ÖRK, seine Mitgliedskirchen und die ökumenische Bewegung wahr? Und umgekehrt: Wie nehmen der ÖRK und seine Mitgliedskirchen die Pfingstkirchen und die Pfingstbewegung wahr? Die zweite Tagung der Gruppe soll im Juni nächsten Jahres in Quito, Ecuador, stattfinden. Weitere Informationen : Marta Palma
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Marlin VanElderen |
Leute Marlin VanElderen "Auf vielerlei Weise wurde er nicht nur zum lebendigen Gedächtnis, sondern auch zum Gewissen des ÖRK auf dem Weg zu einem neuen Selbstverständnis", sagte der Generalsekretär, Dr. Konrad Raiser, in seiner Würdigung von Marlin VanElderen, dem Chefredakteur und Lektor des ÖRK, der am Montag, dem 12. Juni, im Alter von 54 Jahren gestorben ist. Er stammte aus den Vereinigten Staaten und gehörte der reformierten Kirche an; sein plötzlicher, früher Tod infolge eines schweren Herzinfarkts hat seine Kollegen und Kolleginen im Rat und alle in der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft, die ihn kannten, tief erschüttert. Marlin VanElderen, der fast zwanzig Jahre dem Stab des ÖRK angehörte, "hinterlässt eine Lücke, die lange Zeit nicht zu schließen sein wird", sagte Dr. Raiser. (Zur Ehrung seines Andenkens wurde der Marlin-VanElderen-Fonds zur Förderung ökumenischer Literatur eingerichtet. Spenden bitte an das Postbankkonto Nr. Ccp 12-572-3 oder auf das Bankkonto USB Genf, Nr. 240-695I49.00A) Weitere Informationen : Tribute to Marlin VanElderen, 1946-2000.
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Janice Love
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Ökumenisches Engagement gewürdigt Dr. Janice Love und Pfrin. Kathryn Bannister wurden von der Evangelisch-Methodistischen Kirche in den USA in besonderer Weise für ihr Engagement in der ökumenischen Bewegung geehrt. Janice Love (47), Professorin für politische Wissenschaft und internationale Beziehungen an der Universität von South Carolina, hat an allen Vollversammlungen des ÖRK seit Nairobi (1975), wo sie als Jugenddelegierte vertreten war, teilgenommen. Sie war Mitglied des Zentralausschusses und des Exekutivausschusses des ÖRK. Kathryn Bannister (29), Pfarrerin von vier methodistischen Gemeinden in der Grafschaft Rush in Kansas, ist die jüngste der acht Präsidenten und Präsidentinnen des ÖRK, die von der Vollversammlung 1998 in Harare gewählt wurden. Seit der Vollversammlung von Canberra (1991) ist sie bereits Mitglied des Zentralausschusses. Janice Love und Kathryn Bannister sind von derselben ökumenischen Vision und Begeisterung erfüllt. "Wenn uns das, was wir in der Eucharistie miteinander teilen, etwas bedeutet, dann können wir gar nicht anders, als uns für die Überwindung unserer Spaltung einsetzen", sagte Janice Love. "Es aufregend, anderen den ÖRK nahezubringen, den Menschen zuzuhören, über neue Arbeitsmethoden nachzudenken, Menschen persönlich zu begegnen, Beziehungen aufzubauen", fügte Kathryn Bannister hinzu.
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Jose Ramos Horta |
Nein zur Straffreiheit Einzig und allein eine Beendigung der Straffreiheit "kann verhindern, dass es immer wieder zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit kommt", erklärte José Ramos Horta, der Führer der Unabhängigkeitsbewegung von Osttimor. Er fordert, dass die Verantwortlichen für die in seinem Land verübten Gräueltaten strafrechtlich verfolgt werden. Bei seinem Besuch im Ökumenischen Zentrum in Genf Mitte März dankte Ramos Horta, der 1996 zusammen mit dem katholischen Bischof Carlos Belo den Friedensnobelpreis erhalten hatte, der ökumenischen Bewegung für ihre Unterstützung im Kampf um die Unabhängigkeit seines Landes, das fast ein Vierteljahrhundert lang von Indonesien besetzt war. Laut Schätzungen bezahlten 200 000 Timoresen diese Besetzung mit ihrem Leben. Weitere Zehntausende fielen im August des vergangenen Jahres dem Terror zum Opfer und wurden gezwungen, das Land zu verlassen, nachdem die Bevölkerung in einer von der UNO überwachten Volksabstimmung für die Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien gestimmt hatte. Weitere Informationen : Indonesia and East Timor: The Ecumenical Response
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Dekade zur Überwindung von Gewalt erhält Spende Der armenische Philantrop und Wohltäter Vatche Manoukian spendete 100 000 Dollar für die Dekade zur Überwindung von Gewalt, die unter der Schirmherrschaft des ÖRK ins Leben gerufen worden ist. Das Foto zeigt V. Manoukian mit seiner Ehefrau und seinem Sohn in Begleitung Seiner Heiligkeit Aram I., Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche (Kilikien) und Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses, bei dem Bankett, bei dem diese Spende angekündigt wurde. Die Spende "ist ein konkretes Zeichen dafür, wie sehr sich Vatche Manoukian der Gerechtigkeit, dem Frieden und den Menschenrechten verpflichtet weiß", sagte Seine Heiligkeit. Weitere Informationen : Dekade zur Überwindung von Gewalt
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Juan Michel |
Gastredakteur dieser Ausgabe der ÖRK-Nachrichten ist Juan Michel, verantwortlich für Kommunikation und Veröffentlichungen der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP) und Korrespondent der Lateinamerikanischen und Karibischen Nachrichtenagentur (ALC) in Buenos Aires. Juan ist Herausgeber des monatlich erscheinenden Nachrichtenmagazins der IERP und zuständig für die Beziehungen dieser ÖRK-Mitgliedskirche zu Gemeinden in Argentinien, Paraguay und Uruguay. "Im Kontext unserer Gesellschaften, die stark von wachsender sozialer Ausgrenzung geprägt sind, ist es schwierig und passionierend zugleich, sich an der öffentlichen Diskussion zu beteiligen und der Position der protestantischen Minderheit Gehör zu verschaffen", erklärt Juan.
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Musik und Tanz bringen Frieden in die Stadt Weitere Informationen : Choreografischen Produktion "Friede für die Stadt"
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Musik und Tanz bringen Frieden in die Stadt A dance theatre production, "Peace to the City", will be staged for the first time ever on 2 September at the Christ Pavilion at World EXPO 2000 in Hanover (Germany). Der Pavillon der christlichen Kirchen auf der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover wird am 2. September die Kulisse für die Welturaufführung der choreografischen Produktion "Friede für die Stadt" abgeben. Mit Musik, Tanz, Gesang und Poesie will dieses originelle Schauspiel die Initiativen veranschaulichen, die zahlreiche Kirchen, Organisationen und Gemeinschaften auf den Weg gebracht haben, um in ihrem jeweiligen Umfeld zu Frieden und Versöhnung beizutragen. Die vom Ökumenischen Rat der Kirchen anlässlich der Dekade zur Überwindung von Gewalt organisierte Aufführung stützt sich auf Initiativen, die im Rahmen der ÖRK-Kampagne "Friede für die Stadt" in sieben Städten auf fünf Kontinenten durchgeführt wurden. Das Konzept der Aufführung stammt von der brasilianischen Theologin und Künstlerin Lusmarina Campos Garcia. Mitwirkende sind die Tanzkompagnie der Choreografin Marcia Milhazes und das Trio Aquarius, ebenfalls brasilianische Gruppen. Nach der Premiere auf der EXPO 2000 wird das Stück vom 18. September bis zum 2. Oktober auf Tournee durch mehrere europäische Städte gehen und in Kirchen, Schulen und Theatern aufgeführt. Nächstes Jahr im Juli ist eine Aufführung während der Vollversammlung von Church Women United in Milwaukee (USA) vorgesehen mit anschließender Tournee durch US-amerikanische Städte. (Kirchen und Organisationen, die bei künftigen Tourneen des Stücks berücksichtigt werden möchten, wenden sich bitte an: ÖRK-Team für Information und Öffentlichkeitsarbeit, Postfach 2100, 1211 Genf 2, Schweiz, Tel.: +41 22 791 6398, E-Mail: ses@wcc-coe.org oder ka@wcc-coe.org )
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Schnelle und durchgreifende Maßnahmen der UNO in Sierra Leone Im Mai hat sich der ÖRK für schnelle und durchgreifende Maßnahmen der UNO in Sierra Leone ausgesprochen. Damit unterstützte er eine Aufforderung des Interreligiösen Rates von Sierra Leone an die UNO, "ihren Friedensauftrag uneingeschränkt und mit Nachdruck zu erfüllen, um zu verhindern, dass Sierra Leone von neuem in Chaos und Zerstörung versinkt". Der ÖRK versicherte, er kenne "aus eigener Anschauung das Leid des Volkes von Sierra Leone", wo in acht Jahren Zivilkrieg mehr als 50 000 Menschen den Tod gefunden haben, eine halbe Million vertrieben wurde und ca. 100 000 Menschen verstümmelt wurden. Eine vom Generalsekretär angeführte ÖRK-Delegation wird das Land im kommenden Oktober besuchen. Weitere Informationen : Press Update (15.05.00)
Orthodoxe bekräftigen ihre ökumenische Verpflichtung "Wir bekräftigen unsere Verpflichtung auf die ökumenische Bewegung im Rahmen des ÖRK und unsere enge Verbundenheit mit der Arbeit der Sonderkommission, die sich darum bemüht, die Beteiligung und die Rolle der Orthodoxen im Rat zu verstärken", heißt es in der Schlusserklärung des Dritten Treffens der leitenden Amtsträger der orientalischen orthodoxen Kirchen im Nahen Osten. Dieses Treffen fand vom 4. bis 9. Mai im Armenischen Katholikat von Kilikien (Antelias, Libanon) statt. Es nahmen teil: Shenouda III., Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhls des Heiligen Markus, Ignatius Zakka I., Patriarch von Antiochien und dem gesamten Morgenland, und Aram I., Katholikos der Armenischen Apostolischen Kirche (Kilikien). Bei dieser Gelegenheit und aus Anlass der Feierlichkeiten zur Geburt Jesu Christi vor 2000 Jahren am 8. Mai gaben die drei orthodoxen Kirchenführer einen Hirtenbrief heraus, der an die Gläubigen ihrer Kirchen gerichtet war und in dem sie diese nachdrücklich aufforderten, "ihren Dienst an den Bedürftigen zu verstärken, Zeugnis für Frieden und Gerechtigkeit abzulegen und sich von Gewalt und Hass abzuwenden". Darüber hinaus ermutigten sie die Gläubigen, "den orthodoxen Glauben und seine Glaubwürdigkeit zu bewahren und zu erhalten" und "offen und sensibel auf den Fortschritt und die neuen Herausforderungen in den unterschiedlichen Bereichen der heutigen Gesellschaft zu reagieren."
Die Wiederherstellung der territorialen Integrität des Libanon als Ergebnis des Rückzugs der israelischen Truppen aus dem Süden des Landes ist vom ÖRK begrüßt worden. Der ÖRK sieht diese Maßnahme als Schritt in die richtige Richtung an, hofft aber, dass alle einschlägigen Resolutionen der UNO voll und ganz verwirklicht werden, um den Friedensprozess im Nahen Osten voranzubringen. Er brachte seine Sorge um die Sicherheit der Minderheiten in den befreiten Gebieten zum Ausdruck und bekräftigte seine Solidarität mit dem libanesischen Volk. Seine Mitgliedskirchen rief er auf, sich am Wiederaufbau des Landes aktiv zu beteiligen. Weitere Informationen : Pressemitteilung (29.05.00) und Press Update (31.05.00)
Der Besuch von Dr. Konrad Raiser in Haiti Mitte Mai dieses Jahres war der erste Besuch eines ÖRK-Generalsekretärs in diesem Land der Karibik. Er fand in einem Augenblick wachsender sozialer und politischer Spannungen statt und sollte vor allem dazu dienen, aus erster Hand Informationen über die Situation des Landes und das kirchliche Leben zu sammeln. Raiser stellte sich in seinen Gesprächen mit den haitianischen Behörden hinter die Sorgen der Kirchen vor Ort, die die Verschlechterung der sozialen Lage beklagen und kritisieren, dass die Regierung im Januar vergangenen Jahres ohne rechtliche Grundlage das Parlament aufgelöst hat. Die Parlamentswahlen vom 21. Mai, kurze Zeit nach dem Besuch von Dr. Raiser, wurden von einem internationalen ökumenischen Team beobachtet, das vom ÖRK und vom LWB entsandt worden war. Es dokumentierte eine Reihe von Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen und lehnte eine Beobachtertätigkeit im zweiten Wahlgang ab. More information: Pressemitteilung (09.05.00), Press Update(16.05.00), und Press Update (19.05.00)
Die Zuspitzung des Konflikts auf den Molukken hat den ÖRK veranlasst, die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte um einen umgehenden Besuch in Indonesien zu bitten, um "die Regierung nachdrücklich aufzufordern, für eine Einstellung der Menschenrechtsverletzungen und Gräueltaten" auf den Molukken "zu sorgen, die von Eindringlingen verübt werden, die Rückhalt bei den indonesischen Streitkräften genießen". Der gewaltsame Konflikt zwischen Muslimen und Christen (die in der Minderheit sind) dauert nun schon seit 18 Monaten und hat einen Tribut von über dreitausend Toten und Zehntausenden von Flüchtlingen gefordert. Anfang Juli hat sich die Lage dermaßen zugespitzt, dass die Gemeinschaft der Kirchen in Indonesien erklärte, der Konflikt "bedrohe die Existenz der christlichen Gemeinschaft" auf den Molukken. Weitere Informationen : Press Update (14.07.00)
Die Rolle der christlichen Organisationen im Kampf gegen Aids wurde Mitte Juli während der 13. Internationalen Aids-Konferenz in Durban (Südafrika) unterstrichen. Das ÖRK-Team für Gesundheit und Heilen sorgte für die Beteiligung des Internationalen christlichen Aids-Netzes (ICAN) an der Konferenz und hat mit ihm einen Workshop organisiert, in dem die neuen Arbeitserfahrungen christlicher Gruppen in diesem Bereich vorgestellt wurden. Darüber hinaus wurde an einem Kiosk Informationsmaterial verteilt, das der ÖRK in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen erarbeitet hatte. Weitere Informationen : Dr Manoj Kurian
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