Ökumenischer Rat der Kirchen
ZENTRALAUSSCHUSS
Potsdam, Deutschland
29. Januar - 6. Februar 2001


NEUE MITGLIEDER

I. Mitgliedskirchen

AFRIKA

Afrikanische Inlandskirche -- Sudan
Die Afrikanische Inlandsmission gelangte über die heutige Demokratische Republik Kongo in den südlichen Sudan. Die Mission wurde 1949 eingerichtet und stand in gutem Einvernehmen mit der Anglikanischen Kirche, die dort bereits existierte. Sie wurde erst 15 Jahre später ausgewiesen, als alle Missionare den südlichen Sudan verlassen mussten. In der Zwischenzeit war die Afrikanische Inlandskirche entstanden. Die Kirche wurde 1972 selbstständig und hatte damals 1000 Mitglieder und eine Handvoll sudanesischer Pastoren. Unter einheimischer Führung aber begann sie in der Folge, stetig zu wachsen und sich auf andere Landesteile auszudehnen. Heute hat die Kirche 70 000 getaufte Mitglieder, 154 Gemeinden und 320 Pastoren (einschließlich 6 Frauen, die in seelsorgerlicher Arbeit ausgebildet, aber noch nicht ordiniert sind). Die Kirche ist trinitarisch, bekennt die Göttlichkeit Christi und betrachtet die Schriften des Alten und des Neuen Testaments als absolute und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und des Verhaltens. Der Zentrale Kirchenrat hat der ÖRK-Basis am 23. Mai 1997 zugestimmt.

Die Afrikanische Inlandskirche möchte sich dem ÖRK anschließen, um ihre Isolierung zu beenden, eine gemeinsame ökumenische Vision mit anderen Kirchen zu teilen, sich der Gemeinschaft in Gottesdienst und Gebet zu erfreuen und durch Austausch, Informationsbesuche und Ausbildung Kapazitäten aufzubauen und menschliche Ressourcen zu entfalten. Gemeinsam mit den anderen Kirchen im Sudan leistet die AIK Vertriebenen und anderen Opfern des Bürgerkriegs im Sudan tatkräftige Nothilfe und bemüht sich um Frieden und Versöhnung. Die Kirche wurde besucht von Pfr. Yadessa Daba, Präsident der Äthiopischen Evangelischen Mekane-Yesus-Kirche und Mitglied des Exekutivausschusses, und Pfr. Enock Tombe, Generalsekretär des Rates der Kirchen im Sudan, die beide die Aufnahme der Kirche empfehlen.

Die Afrikanische Inlandskirche ist Mitglied des Rates der Kirchen im Sudan, der den Antrag auf Mitgliedschaft im ÖRK unterstützt.

Evangelisch-Lutherische Kirche von Ghana
1958 richteten finnische Missionare aus Nigeria eine lutherische Mission in Ghana ein. Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Ghana war das Ergebnis ihrer Arbeit. Die Kirche wurde 1964 autonom. Sie zählt 25 655 getaufte und praktizierende Mitglieder und stellt 12 Pastoren und 50 Evangelisten an (Statistiken von 1998). Die Kirche betrachtet das Alte und das Neue Testament als alleinige Regel und Richtschnur für den Glauben und die Glaubenspraxis und verwendet das Apostolische und das Nizänische Glaubensbekenntnis sowie das Athanasium, das unveränderte Augsburgische Bekenntnis sowie Luthers Großen und Kleinen Katechismus. Sie glaubt und lehrt die Erlösung durch die Gnade allein durch den Glauben an Jesus Christus und bekennt Gott als Vater, Sohn und Heiligen Geist. Die Delegiertenkonferenz der Kirche hat der Basis des ÖRK am 3. Dezember 1993 zugestimmt.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Ghana unterhält mehrere Schulen, Gesundheitszentren und landwirtschaftliche Projekte sowie Sonderprogramme für Taube und Blinde. Sie verfügt über mehrere Hundert Predigerstationen in Ghana und entsendet Missionare nach Uganda und Benin. 1998 hat die Kirche ein eigenes Theologische Seminar eingerichtet. Sie wurde besucht von der stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralausschusses, Richterin Sophia Adinyra, und von Baffour D. Amoa, dem Generalsekretär der Gemeinschaft der Christenräte und Kirchen in Westafrika. Beide empfahlen, die Kirche als Mitglied in den ÖRK aufzunehmen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Ghana ist Mitglied des Christenrates von Ghana, der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und des Internationalen Lutherischen Rates. Sie gehört nicht dem Lutherischen Weltbund an, wohl aber dem subregionalen Gremium lutherischer Kirchen in Westafrika, das Verbindung zum LWB unterhält. Es liegen Empfehlungen von der Presbyterianischen Kirche von Ghana, der Methodistischen Kirche, Ghana, und dem Christenrat von Ghana vor.

Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (ELCIN) ist aus der Arbeit des Finnischen Evangelisch-Lutherischen Missionswerkes unter dem Volk der Ovambo und Kavango im Norden des 1884 entstandenen 'Deutsch-Südwest-Afrika' hervorgegangen. Ursprünglich nannte sie sich Evangelisch-Lutherische Ovambokavango-Kirche (ELOC); 1984 wurde der Name in ELCIN geändert. Anfangs konzentrierte sich die Kirche im wesentlichen auf den Norden, inzwischen ist sie jedoch auch in anderen Teilen des Landes verbreitet. Vor einigen Jahren wurde sie in zwei Diözesen aufgeteilt mit je einem Bischof an der Spitze.

Die ELCIN hat über 550 000 getaufte Mitglieder in 102 Gemeinden. In ihrem Dienst stehen 143 Pfarrer, 86 Diakone und 27 Evangelisten (Statistik 1998). Die Kirche betreibt eine Reihe von Aktivitäten: eine Druckerei, ein christliches Bildungszentrum, eine Ausbildungsstätte für Diakone und Laienprediger, eine Bibelschule, zwei höheren Schulen, kleinere Gemeinwesenprojekte, Kindergärten, ein Rehabilitationszentrum und eine Nähstube. Der Lutherische Ärztliche Dienst betreibt in der Verantwortung der ELCIN ein weit verzweigtes Netz im Bereich der Gesundheitsfürsorge und des ärztlichen Dienstes, darunter Basisgesundheitspflege und ein großes Krankenhaus. In diesen Einrichtungen sind über 5000 berufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das Vereinigte Lutherische Theologische Seminar in Windhoek, das gemeinsam von der ELCIN und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia betrieben wird, widmet sich der theologischen Ausbildung.

Die ELCIN hat im Widerstand gegen das südafrikanische Apartheid-Regime und im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit eine wichtige Rolle gespielt. Besonders zu erwähnen ist der ehemalige Vorsitzende Bischof Dr. Kleopas Dumeni. Durch ihre geographische Lage an der Grenze zu Angola lag die Kirche viele Jahre lang mitten im Kriegsgebiet, in dem die südafrikanische Armee gegen die SWAPO kämpfte und die UNITA unterstützte. Angesichts dieser Geschichte ist es schon überraschend, dass die ELCIN dem ÖRK nicht schon viel früher beigetreten ist. Nach dem Vorsitzenden Bischof Kaulinge war einer der Gründe dafür die Besorgnis, die Kirche noch stärker der feindseligen Haltung der südafrikanischen Behörden auszusetzen. Bischof Kaulinge sagte, die ELCIN fühle sich der weltweiten ökumenischen Gemeinschaft zugehörig, die im ÖRK verkörpert ist; dies sei der wichtigste Grund dafür, dass sie nunmehr die Mitgliedschaft beantrage.

Im Juli 2000 erhielt die Kirche den Besuch eines Teams, dem Pfrin. Charity Majiza-McKinty (die ehemalige Generalsekretärin des Südafrikanischen Kirchenrates), Pfr. Nangula Kathindi (Generalsekretär des Kirchenrates in Namibia und ehemaliges Mitglied des Zentralausschusses) sowie Hubert van Beek angehörten. Das Team wohnte dem Ordinationsgottesdienst für 16 neue Pfarrer und Pfarrerinnen (7 Frauen und 9 Männer) bei. Für die Kirche, die unter großem Pfarrermangel leidet, war dies ein denkwürdiges Ereignis.

Die ELCIN ist Gründungsmitglied des Kirchenrates in Namibia und Mitglied des Lutherischen Weltbundes.

Vereinigung der baptistischen Kirchen in Ruanda
Die Kirchen, aus denen sich die Vereinigung der baptistischen Kirchen in Ruanda zusammensetzt, entstanden durch die Arbeit der US-amerikanischen Baptist Foreign Mission Society. Die Vereinigung wurde 1965 gegründet. Sie hat eine Mitgliedschaft von 250 000 Gläubigen in 120 Ortsgemeinden und beschäftigt 150 Pastoren. Die Kirche glaubt an die Heilige Dreieinigkeit und bekennt Jesus Christus als Gott und Heiland. Die Bibel ist als Heilige Schrift die Quelle aller Autorität im Glauben und Wirken. Jede Ortsgemeinde ist für die Austeilung der Sakramente der Taufe und des Heiligen Abendmahls zuständig. Die Generalversammlung der Vereinigung erklärte am 11. Januar 1999 ihre Zustimmung zur Basis des ÖRK.

Die Entscheidung, die Mitgliedschaft im ÖRK zu beantragen, resultiert aus dem Dank und der Anerkennung für den Einsatz des ÖRK nach dem Genozid in Ruanda von 1994 und in der Region der Großen Seen. Die Vereinigung setzt sich zusammen mit anderen Kirchen aktiv für Versöhnung und Rehabilitation ein. Darüber hinaus ist sie in verschiedenen anderen Bereichen tätig wie Bildung (42 Grundschulen und 14 Sekundarschulen), Gesundheit, ländliche Entwicklung und Berufsausbildung. Im Theologischen Seminar, dem Bibelinstitut und den drei Bibelschulen der Vereinigung werden 95 Männer und 48 Frauen für das Pastorenamt ausgebildet (Statistik von 1999). Die Kirche wurde besucht von Pfr. André Karamaga, Präsident der Presbyterianischen Kirche von Ruanda und Mitglied des Zentralausschusses, und Pfr. Richard Murigande, ÖRK-Afrikareferent und Generalsekretär des Evangelischen Kirchenrates von Ruanda, die diesen Antrag auf Mitgliedschaft voll unterstützen.

Die Vereinigung der baptistischen Kirchen in Ruanda ist Mitglied des Evangelischen Kirchenrates von Ruanda, der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz und des Baptistischen Weltbundes.

Die sich vereinigende Presbyterianische Kirche im südlichen Afrika
Am 26. September 1999 feierten die Presbyterianische Kirche und die Reformierte Presbyterianische Kirche ihre Vereinigung zur sich vereinigenden Presbyterianischen Kirche im südlichen Afrika.

Die sich vereinigende Presbyterianische Kirche im südlichen Afrika hat den ÖRK über die Vereinigung informiert und mitgeteilt, dass sie die bisherige Mitgliedschaft der ehemaligen PCSA und RPCSA im ÖRK aufrechterhalten möchte.

ASIEN

Bund der Philippinischen Baptistenkirchen
Der Bund der Philippinischen Baptistenkirchen (CPBC) wurde im Jahre 1935 gegründet und erlangte 1969 volle Autonomie. Seine Ursprünge gehen auf die Arbeit baptistischer Missionare aus Schweden zurück. In einer späteren Phase wurden Kontakte zur American Baptist Foreign Mission Society geknüpft und aufrechterhalten. Anfangs beschränkte sich die Arbeit der Baptisten auf die Visayas-Region. Diese bildet noch immer das Zentrum des CPBC, die Kirche hat sich jedoch auch auf die Inseln Luzon und Mindanao ausgebreitet und ist inzwischen im ganzen Land vertreten. Sie zählt 100 000 getaufte Gläubige in 749 Ortsgemeinden mit 600 Pfarrern. Seit 1979 werden im CPBC auch Frauen ordiniert; nahezu die Hälfte der Ortsgemeinden wird von Frauen geleitet.

Der Bund widmet sich schwerpunktmäßig der Bildungsarbeit. Seine Abteilung für christliche Bildungsarbeit soll den Kirchen helfen, Programme zu entwickeln, durch die "Einzelne und Gemeinschaften ständig erneuert, gefördert, verwandelt und zu treuer Mitwirkung an Gottes Erlösungswerk befähigt werden, damit Gottes Reich deutlicher sichtbar wird." In jüngster Zeit wurde eine Abteilung für theologische Bildung und Verkündigungsdienst gebildet, die die theologischen Ausbildungsstätten und Bibelschulen koordinieren und Fortbildungsprogramme für Pfarrerinnen und Pfarrer einrichten soll. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld ist die Entwicklungsarbeit; dazu gehören das Industriepfarramt in Bergarbeitergemeinden, ökologische Programme, Arbeit mit Ureinwohnern, Alphabetisierungsprogramme für Erwachsene sowie die Unterstützung der Arbeit von Genossenschaften. Der CPBC hat ferner eine Abteilung für Evangelisation und Mission eingerichtet, die die Kirchen auf Evangelisationsaufgaben vorbereitet und Aktivitäten zur Wiedererweckung christlichen Lebens koordiniert.

Der Generalsekretär des ÖRK ist bei seinem Besuch auf den Philippinen im März dieses Jahres mit den führenden Persönlichkeiten des CPBC zusammengetroffen.

Der Bund der Philippinischen Baptistenkirchen ist Gründungsmitglied des Nationalen Kirchenrates auf den Philippinen und beteiligt sich aktiv an der ökumenischen Arbeit. Er ist Mitglied der Asiatischen Christlichen Konferenz, des Asiatischen Baptistenbundes und des Baptistischen Weltbundes.

Evangelische Kirche der Mara, Myanmar
Die Mara (früher als Lakher bekannt) sind eine ethnische Gruppe, die auf beiden Seiten der Grenze zwischen Indien und Myanmar angesiedelt ist. 1907 begann ein britisches Missionarsehepaar mit der Arbeit in der Region. Durch ihre Bemühungen und durch die Arbeit örtlicher Evangelisten sowie eine Reihe von Erweckungsbemühungen konnte die gesamte Mara-Bevölkerung bis 1960 christianisiert werden. Als Indien und Myanmar unabhängig wurden, wurden die Mara in zwei Gruppen gespalten.1967 wurde auch die Kirche in zwei Kirchen aufgeteilt: die Evangelische Kirche von Maraland in Indien (die größere Kirche) und die Unabhängige Evangelische Kirche der Mara in Burma (heute Myanmar). 1970 kam es in der letzt genannten zu einer Spaltung, die sechzehn Jahre andauerte. 1987 hat sich die Kirche mit Hilfe des Rates der Kirchen von Myanmar wieder vereint und in der Folge einen neuen Namen angenommen, um diese Einigung zu verdeutlichen: Evangelische Kirche der Mara.

Die Evangelische Kirche der Mara zählt 19 180 Mitglieder in 97 Gemeinden und beschäftigt 50 Pastoren. Die Kirche "glaubt an Jesus Christus, den Erlöser der Welt, und betet einen Gott, Vater, Sohn und Heiligen Geist an". Die Kirche hat 'evangelikale' Anschauungen und tritt nachdrücklich für einen ganzheitlichen Dienst ein, der Evangelisation und Fülle des Lebens verbindet. Sie entsendet Evangelisten zu benachbarten ethnischen Gruppen. Ihre Generalversammlung erklärte am 12. März 1999 ihre Zustimmung zur Basis des ÖRK.

Die Kirchenordnung der EKM folgt presbyterianischen Grundsätzen. Die Ämter der Ältesten und der Pastoren sind bisher den Männern vorbehalten geblieben, doch fördert die Kirche heute auch Frauen, die diese Ämter übernehmen wollen.

Seit ungefähr zehn Jahren konnten mehrere Pastoren dieser Kirche in Indien, Großbritannien und Bossey studieren. Aus diesen Kontakten entstand der Wunsch, Teil der ökumenischen Bewegung zu werden. Die kirchlichen Verantwortlichen wollen die Isolierung ihrer Kirche beenden (man braucht eine Woche, um von der Hauptstadt Yangon nach Maraland zu kommen). Der Hauptgrund der Evangelischen Kirche der Mara für ihren Antrag ist der Wunsch, die Einheit in Christus zu erfahren, von anderen Kirchen zu lernen sowie Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Führungskräfte wahrnehmen zu können. Die Kirche wurde besucht von Frau Woraporn Tharawanich von der Kirche Christi in Thailand, Mitglied des Zentralausschusses, Bischof (designierter Erzbischof) Mahn San Si Htay, Generalsekretär des Rates der Kirchen von Myanmar, und Huibert van Beek, ÖRK-Mitarbeiter. Die Delegation hat sich nachdrücklich für eine Annahme des Antrags ausgesprochen.

Die Evangelische Kirche der Mara ist Mitglied des Rates der Kirchen von Myanmar, der Asiatischen Christlichen Konferenz und des Reformierten Weltbundes. Alle drei Einrichtungen unterstützen den Antrag der Kirche.

ERUPOPA

Vereinigte Reformierte Kirche
Am 1. April 2000 hat sich die Kongregationalistische Vereinigung von Schottland mit der Vereinigten Reformierten Kirche im Vereinigten Königreich zur Vereinigten Reformierten Kirche zusammengeschlossen (die Kongregationalistische Vereinigung von Schottland ist unter dem Namen Schottische Kongrationalistische Kirche bereits Mitglied des ÖRK).

Bei der Vereinigungsvollversammlung wurde beschlossen, die ÖRK-Mitgliedschaft der bislang getrennten Kirchen fortzusetzen und den ÖRK zu bitten, die Vereinigung zur Kenntnis zu nehmen und das Fortbestehen der Mitgliedschaft als Vereinigte Reformierte Kirche anzuerkennen.

PAZIFIK

Ekalesia Niue
Missionare von Samoa und Pioniere von Niue brachten Mitte des 19. Jahrhunderts das Christentum auf die Insel Niue. Später wurde die Arbeit von Missionaren der Londoner Missionsgesellschaft unterstützt und gefestigt. Als L.M.S.-Kirche in Niue (Kirche der Londoner Missionsgesellschaft) wurde sie 1970 autonom und gab sich den Namen Ekalesia Niue. Sie hat 1500 Mitglieder in 13 Gemeinden mit 10 Pfarrern und umfasst.

75 % der gesamten Inselbevölkerung. Sie betreut zugleich die Gemeinschaft der 4500 Migranten aus Niue, die in Aotearoa-Neuseeland leben.

Jugendarbeit, christliche Bildungsarbeit, Kommunikation und die Ausbildung von Laien gehören zu den wichtigsten Arbeitsgebieten der Ekalesia Niue. Es gibt einen starken christlichen Frauenbund, dem auch Frauen aus anderen Denominationen angehören. Die Ekalesia fühlt sich der Ökumene verpflichtet und arbeitet aktiv in der Pazifischen Kirchenkonferenz mit. Eines der Hauptprobleme der Kirche ist die Abwanderung der Inselbewohner nach Aotearoa-Neuseeland. Sie ist eine Folge der Arbeitslosigkeit, des niedrigen Bildungsstandes und der wirtschaftlichen Situation auf der Insel Niue.

Der Generalsekretär der Pazifischen Kirchenkonferenz, Pfr. Valamotu Palu, hat der Ekalesia Niue im Auftrag des ÖRK einen Besuch abgestattet.

Die Ekalesia Niue ist Mitglied des Nationalen Kirchenrates von Niue, der Pazifischen Kirchenkonferenz und des Reformierten Weltbundes.

II. Angeschlossene Räte

Bund der evangelischen Kirchen und Missionen von Kamerun (FEMEC)
Der Bund wurde 1968 gegründet. Er hat zehn Mitgliedskirchen, darunter alle sechs ÖRK-Mitgliedskirchen in Kamerun. Der Bund ist seit vielen Jahren Partner des ÖRK. Sein Exekutivausschuss beschloss im September 1999, die Aufnahme als angeschlossener Rat in den ÖRK zu beantragen.

Französischer Evangelischer Kirchenbund
Der Französische Evangelische Kirchenbund wurde im Jahre 1905 gegründet. In der Zeit seines Bestehens, besonders aber in den letzten Jahrzehnten, entwickelte er sich zur Vertretung des breiten Spektrums des französischen Protestantismus; zu seinen Mitgliedern gehören neben der Reformierten und der Lutherischen Kirche, die bereits Mitgliedskirchen des ÖRK sind, und den evangelischen Verbänden, die in der Mission, in der Entwicklungsarbeit, in der Diakonie, in der Kommunikation, in der Bildungsarbeit, in der Jugendarbeit etc. tätig sind, auch die evangelikale und baptistische Gemeinden sowie Pfingstkirchen. Hauptaufgabe des Bundes ist die Förderung des Zusammenhaltes unter seinen Mitgliedern, die Koordinierung ihrer Arbeit und die Vertretung des französischen Protestantismus gegenüber dem Staat, in der Öffentlichkeit und in den Medien. Die Mitgliedskirchen und Verbände respektieren sich untereinander in ihrer Verschiedenheit, fühlen sich aber alle gleichermaßen dem gemeinsamen Zeugnis verpflichtet, erkennen die zentrale Bedeutung der Erlösung durch die Gnade an und pflegen eucharistische Gastfreundschaft. Der Französische Evangelische Kirchenbund war lange Zeit der wichtigste ökumenische Partner des ÖRK in Frankreich. Er hat jetzt den Wunsch geäußert, diese Verbindung durch die Aufnahme als angeschlossener Rat zu bekräftigen.

Nationaler Kirchenrat von Burundi
Wie viele andere Nationalen Kirchenräte in Afrika geht auch der Nationale Kirchenrat von Burundi auf die Arbeit der Missionsgesellschaften zurück, die im Jahre 1935 den Bund der Evangelischen Kirchen von Ruanda-Burundi gründeten. Als das Land 1962 die Unabhängigkeit erlangte, wurden Ruanda und Burundi zwei getrennte Staaten mit jeweils eigenem Evangelischem Kirchenbund. 1987 wurde der Bund in Burundi offiziell zu einem Nationalen Kirchenrat, der alle Denominationen zusammenschließen sollte, die sich um die Mitgliedschaft bewarben. Inzwischen gehören ihm zehn Mitgliedskirchen an: die Freikirchlich-Methodistische und die Evangelisch-Methodistische Kirche, die Baptisten, die Quäker, die Kimbanguisten und fünf Diözesen der Anglikanischen Kirche.

Zwischen dem früheren Bund und jetzigen Nationalen Kirchenrat von Burundi und dem ÖRK bestehen langjährige Arbeitsbeziehungen. Der NCCB möchte diese Verbindungen durch den Status eines angeschlossenen Rates weiter festigen.

Rat der Kirchen von Malawi
Der Rat entstand 1942 als ökumenische Organisation von Kirchen, die von westlichen Missionsgesellschaften gegründet worden waren. Gegenwärtig umfasst er 19 Mitgliedskirchen einschließlich zweier anglikanischer Diözesen und der Afrikanischen Methodistisch-Bischöflichen Kirche, die dem ÖRK angehören. Der Rat hat ferner zwölf angegliederte Organisationen. Er spielte im Demokratisierungsprozess in Malawi (1990-94) eine Schlüsselrolle, stellte aber von 1994-97 seine Tätigkeit ein. Mit vereinten Kräften wird zur Zeit versucht, ihn wiederaufleben zu lassen. Der Antrag auf angeschlossene Mitgliedschaft im ÖRK ist Teil dieser Bemühungen.

III. Internationale ökumenische Organisationen

Ausschuss der Kirchen für Migranten in Europ
Der Ausschuss der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) wurde unter Mithilfe des ÖRK im Jahre 1964 gegründet und ist eine Organisation von Kirchen und ökumenischen Räten in 14 Ländern Europas. Er hat die Aufgabe, mit seinen Mitgliedern, dem ÖRK, der Konferenz Europäischer Kirchen und anderen ökumenischen und kirchlichen Organisationen auf dem Gebiet der Migration, der Asylpolitik und der Bekämpfung des Rassismus zusammenzuarbeiten. Der CCME bemüht sich um Koordinierung der Arbeit, um Bewusstseinsbildung, Ausbildung und die Schaffung von Fachkompetenz und vertritt seine Mitglieder in internationalen Organisationen, beispielsweise in der Europäischen Union, im Europarat und in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Im Januar 2000 unterzeichneten CCME, KEK und ÖRK eine "Vereinbarung zur Zusammenarbeit" und gaben damit den Arbeitsbeziehungen zwischen diesen drei Organisationen eine offizielle Form. Der Exekutivausschuss des CCME beschloss, sich über diesen Vertrag hinaus um den Status einer "Internationalen ökumenischen Organisation, zu der der ÖRK Arbeitsbeziehungen unterhält" zu bemühen. In dem Antrag auf Mitgliedschaft wird hervorgehoben, dass der CCME mit den Zielen und Aufgaben des ÖRK übereinstimme und die Basis anerkenne.

Ökumenischer Jugendrat in Europa
Die Wurzeln des Ökumenischen Jugendrates in Europa (EYCE) reichen in die Zeit des Endes des Zweiten Weltkrieges zurück, als der im Aufbau begriffene ÖRK jährlich Treffen für die Verantwortlichen für ökumenische Jugendarbeit in Europa veranstaltete. 1968 beschlossen die Jugendleiter, eine eigene Organisation zu gründen. Dem EYCE gehören nationale ökumenische und konfessionelle Jugendräte und Organisationen an, die sich gemeinsam vorgenommen haben, "das Bekenntnis junger Menschen zu Jesus Christus und zu seinem Willen zu Versöhnung, Gerechtigkeit und dauerhaftem Frieden in Europa und in der Welt zu wecken und zu fördern" (aus der Verfassung). Zu diesem Zweck veranstaltet EYCE Seminare und Ausbildungsveranstaltungen zu Themen, die junge Menschen angehen, und ermöglicht den Informationsaustausch über die Arbeit seiner nationalen Mitgliedsorganisationen - beispielsweise Jugendlager, Konferenzen etc. EYCE hat ferner eine wichtige Vertretungsfunktion und bemüht sich um Vernetzung mit anderen ökumenischen Organisationen und Strukturen der Jugendarbeit in Europa; er arbeitet eng mit dem ÖRK und der Konferenz Europäischer Kirchen zusammen. Die Basis des EYCE ist von der Basis des ÖRK abgeleitet; seine Ziele und Aufgaben stehen im Einklang mit denen des Rates.


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