Beieinander bleiben
Unsere eucharistische Vision



Die Bilder im Uhrzeigersinn, beginnend in der linken oberen Ecke: 1: Moskau, Rußland, 1989: Moskauer Baptistenkirche; 2: Dänemark, 1985: St. Pauls-Kirche in Hadsten; 3: Albanien, 1993: Kirche Mariä Verkündigung in Tirana; 4: Genf, Schweiz, 1984: Eucharistie im Ökumenischen Zentrum 5: Rußland, 1994: Taufe in Akademgorok/Nowosibirsk, Kirche Aller Heiligen (Fotos: Peter Williams/ÖRK).

Durch die Jahrhunderte sind die Trennungen zwischen den Kirchen in den drei zentralen Bereichen christlicher Lehre und christlichen Lebens - Taufe, Eucharistie und Amt - besonders deutlich hervorgetreten und zuweilen mit Bitterkeit erfahren worden.

Unsere
eucharistische
Vision


Auf ihrer Tagung 1982 in Lima, Perú, beschloß die Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen, den Kirchen ein ökumenisches Dokument zur offiziellen Stellungnahme zu übersenden, in dem auf die in weiten Bereichen bestehende Konvergenz in diesen drei Themen verwiesen wird. Das Lima-Papier über Taufe, Eucharistie und Amt wurde weithin als ein wichtiger ökumenischer Schritt nach vorn begrüßt.

Die Kirchen haben erhebliche Fortschritte auf dem Weg zu gegenseitiger Anerkennung der Taufe erzielt. Die unterschiedlichen Vorstellungen über das Amt der Kirche -- insbesondere über das Bischofsamt und die Frauenordination -- bleiben indessen ein Hindernis auf dem Wege zur gegenseitigen Anerkennung der Kirchen. Und die Tatsache, daß nicht alle Kirchen das Heilige Abendmahl gemeinsam feiern können, gehört zu den schmerzlichsten Zeichen ihrer Trennung.

Hier geht es nicht nur um technische Probleme, die von Wissenschaftlern und Berufstheologen in der Kirche debattiert werden müßten. Die Vollversammlung in Vancouver erklärte 1983 die "eucharistische Vision" zum Herzstück nicht nur der Einheit der Kirche, sondern auch der Erneuerung der Menschheit:

Christus, - das Leben der Welt -- eint Himmel und Erde, Gott und Welt, Geistliches und Weltliches. Sein Leib und Blut, die uns in den Elementen Brot und Wein gegeben werden, vereinigen Liturgie und Diakonie, Verkündigung und heilendes Amt. ... So schließt unsere eucharistische Vision die ganze Wirklichkeit des christlichen Gottesdienstes, Lebens und Zeugnisses ein und vermag -- wenn wir sie in Wahrheit gefunden haben -- neues Licht auf die christliche Einheit in der Fülle ihrer reichen Vielfalt zu werfen.



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