Der ÖRK und die Weltkonferenz gegen Rassismus (WCAR)

Pressemitteilungen:

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Erklärungen:

  • Statement by the World Council of Churches delegation at the UN World Conference Against Racism, Racial Discrimination, Xenophobia and Related Intolerance, Durban, South Africa (07.09.01)
  • Ecumenical Caucus statement at World Conference Against Racism
  • Oral statement of the Ecumenical Caucus at the WCAR, made to the plenary session of governments (05.09.01)
  • Vorlage vor dem UNHCHR zum Entwurf der Erklärung und des Aktionsprogramms für die WCAR
  • Erklärung anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der rassischen Diskriminierung, 21. März 2001

    Berichte:

  • Bericht des ökumenischen Teams auf der 2. Tagung des UN-PrepCom für die WCAR, 21. Mai-1. Juni 2001
  • Kirchen in Europa: Initiativen zur Überwindung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und rassistischer Gewalt, Dossier 1: Deutschland und Österreich

    andere Homepages:

  • UN-Weltkonferenz (WCAR)
  • Human Rights Internet Canada (mit Seiten für NROs zur Vorbereitung auf die WCAR)
  • United Methodist Church (USA), Vorbereitungsmaterial für die WCAR
  • Die UN-Weltkonferenz gegen Rassismus, Rassendiskriminierung , Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängende Intoleranz (WCAR), an der alle UN-Mitgliedstaaten teilnehmen werden, findet vom 31. August bis 7. September in Südafrika statt. Im Vorfeld - vom 29. August bis 2. September - wird ein NRO-Forum veranstaltet.

    Hintergrund

    Bereits 1978 und 1983 wurden Weltkonferenzen über Rassismus abgehalten und die UNO hat Aktionsprogramme für drei Internationale Dekaden zur Bekämpfung von Rassismus und rassische Diskriminierung angenommen. Die Erste Dekade zur Bekämpfung von Rassismus und rassische Diskriminierung (1973-1982) bot einen Rahmen, um Maßnahmen zur Umsetzung internationaler Übereinkommen zur Beseitigung von Rassendiskriminierung und zur Durchführung einer weltweiten Aufklärungskampagne zu ergreifen.

    Das Aktionsprogramm für die Zweite Dekade zur Bekämpfung von Rassismus und rassischer Diskriminierung (1983-1992) wurde auf der Weltkonferenz 1983 bekannt gegeben. Die Frage der Regressansprüche von Opfern rassistischer Diskriminierung, eine durchschlagende Informationskampagne an die Adresse der Weltöffentlichkeit sowie der Entwurf eines "innerstaatlichen Gesetzgebungsmodells" als Orientierungshilfe für Regierungen standen im Mittelpunkt dieses Programms.

    Lichterprozession und Gottesdienst als Protest gegen Rassismus
    Durban - 17 Uhr - 1.9.2002

    Die Dritte Dekade zur Bekämpfung des Rassismus und der Rassendiskriminierung (1994-2003) ist durch ein weiter gefasstes Problemverständnis und die Erkenntnis gekennzeichnet, dass es keine Gesellschaft ohne Diskriminierung gibt. Die UN-Generalversammlung hat die Regierungen nachdrücklich aufgefordert, gegen neue Formen des Rassismus vorzugehen: Diskriminierung aufgrund von Kultur, Staatsangehörigkeit, Religion oder Sprache sowie Rassismus aufgrund offizieller Doktrinen der Überlegenheit oder des Herrschaftsanspruchs einer Rasse.

    Thema
    Das Motto der UN-Weltkonferenz lautet "Vereint im Kampf gegen den Rassismus: Gleichheit, Gerechtigkeit, Würde". Ihr Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass internationale Normen und Übereinkünfte bei der Bekämpfung des Rassismus tatsächlich angewandt werden. Ferner könnte sie Empfehlungen für weitere Maßnahmen zur Bekämpfung von Vorurteilen und Intoleranz formulieren. Der erste Tagung des Vorbereitungsausschuss (PrepCom) der Konferenz vom 1.-5. Mai 2000 in Genf legte folgende Themen für eine vorläufige Tagesordnung der WCAR fest:

    1. Quellen, Ursachen, Formen und gegenwärtige Erscheinungsbilder von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz;
    2. Opfer von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz;
    3. Vorbeugungs-, Aufklärungs- und Schutzmaßnahmen mit dem Ziel der Abschaffung von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene;
    4. Bereitstellung wirksamer Rechtsmittel, Regressansprüche, Wiedergutmachungs-, Entschädigungs- und andere Maßnahmen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene (der Begriff "Entschädigung" - im englischen Text "compensatory" - ist im Text in eckige Klammern gesetzt, ein in der UN-Sprache gängiger Hinweis darauf, dass im Hinblick auf die Verwendung dieses Wortes keine Übereinstimmung besteht);
    5. Strategien zur Verwirklichung voller und effektiver Gleichberechtigung, einschließlich internationaler Zusammenarbeit und Stärkung der UN- und anderer internationaler Mechanismen zur Bekämpfung von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz, einschließlich Follow-up-Maßnahmen.

    Es haben noch zwei weitere PrepComs stattgefunden, die beide daran gearbeitet haben, Schwierigkeiten bei der Formulierung des Erklärungsentwurfs und eines Aktionsprogramms zu beseitigen, die auf der Konferenz in Durban angenommen werden sollen. Der ÖRK war auf allen PrepComs vertreten.

    ÖRK-Beitrag zur WCAR

    Hintergrund
    Die Frage des Rassismus steht seit mindestens 70 Jahren auf der Tagesordnung der ökumenischen Bewegung. Seit 1968 jedoch, als der Zentralausschuss des ÖRK das Programm zur Bekämpfung des Rassismus (PCR) einrichtete, nimmt sie einen besonderen Platz auf der Tagesordnung des ÖRK ein. 1998 feierte der ÖRK auf seiner Achten Vollversammlung in Harare den 30. Jahrestag der Gründung des PCR.

    1995 hatte der Zentralausschuss des ÖRK hervorgehoben, dass "der institutionalisierte Rassismus und die Ideologie des Rassismus in ihren schlimmsten Formen in den heutigen Gesellschaften genauso präsent (sind) wie vorher und (dass) auch die Kirchen nach wie vor in höchstem Maße davon betroffen (sind), während die vorherrschenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen neue Ausdrucksformen von Rassismus hervorrufen".

    Als Antwort auf diese Herausforderung will der ÖRK mit seiner Antirassismusarbeit die Kirchen motivieren und unterstützen, Rassismus in ihren eigenen Reihen zu erkennen, zu verstehen und zu überwinden. Der ÖRK setzt seine Anstrengungen fort, die Bekämpfung des Rassismus als zentralen Bestandteil des kirchlichen Lebens anzusehen und nicht als eine Angelegenheit von marginaler Bedeutung. Dabei versucht der ÖRK, Partnerschaften zwischen regionalen ökumenischen Organisationen (wie der Asiatischen Christlichen Konferenz oder der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz) und nationalen Kirchenräten zu fördern, die Programme gegen Rassismus durchführen bzw. sich für rassistisch/ethnisch unterdrückte Völker, Urvölker, Dalits oder Frauen als Opfer des Rassismus einsetzen.

    Ökumenischer Studienprozess über Rassismus
    Um die alten und die neuen Ausdrucksformen von Rassismus in Gesellschaft und Kirche besser verstehen und bekämpfen zu können, müssen neue Studien durchgeführt werden. Es ist notwendig - und hierüber gibt es eine schwierige und herausfordernde Diskussion -, Theologien, die zu Unterdrückung und Rassismus führen, zu entlarven. Es ist ebenfalls dringend notwendig, die Wechselbeziehungen und Unterschiede zwischen Rassismus, Sexismus, Kastendenken, Ethnozentrismus und anderen "Ismen" herauszuarbeiten.

    Der ökumenische Studienprozess über Rassismus, zu dem der ÖRK-Zentralausschuss den Auftrag erteilt hat, ist eine Antwort auf diese Herausforderungen. Die Studie wird von dem Team für Gerechtigkeit, Frieden und Schöpfung durchgeführt, das dem Zentralausschuss auf seiner Tagung im September 2002 die Studienergebnisse in Form eines Dokuments mit dem vorläufigen Titel "Rassismus heute verstehen" vorlegen wird. Darüber hinaus besteht das Hauptziel der Studie darin, die gegenwärtigen globalen und regionalen Tendenzen des Rassismus zu analysieren und die Schwerpunkte und Strategien in der Antrirassismusarbeit neu zu definieren.


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