Die achte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die im Dezember 1998 in Harare, Simbabwe, stattfand, sollte nicht nur der Reflexion, sondern auch der Neubestimmung von Zielsetzungen und der Auseinandersetzung mit Herausforderungen dienen. Bei dieser Vollversammlung verpflichteten sich die Kirchen zu einer Pilgerreise, um unter dem Leitmotiv der Dekade zur Überwindung von Gewalt zu Versöhnung und Frieden beizutragen. Die Dekade will dazu beitragen, die zunehmende Gewalt und Zerrissenheit unserer heutigen Gesellschaft zu überwinden und den Wunsch nach Frieden und einem menschenwürdigen Leben für die kommenden Generationen zu konkretisieren. Darüber hinaus ist die Dekade als eine Aufforderung an Kirchen, Organisationen und engagierte Personen zu verstehen, ihre Kräfte zu bündeln und sich für den Frieden einzusetzen. Sie soll daher von den Kirchen selbst getragen und gestaltet werden. Ferner soll die Dekade Möglichkeiten eröffnen, Gedanken und Strategien darüber auszutauschen, wie Gewalt mit gewaltfreien Mitteln überwunden werden kann. |
Am Sonntag, 4. Februar, werden in Berlin über Tausend Menschen zur feierlichen Eröffnung der Dekade zur Überwindung von Gewalt erwartet. Nach einem Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ist eine Veranstaltung im "Haus der Kulturen der Welt" geplant. Danach findet in Erinnerung an die friedliche Revolution, die der Öffnung der Mauer vorausging, eine Lichterprozession zum Brandenburger Tor statt. Diese symbolische Veranstaltung findet ihre Fortsetzung in einer Aktion, bei der Erde aus verschiedenen Teilen der Welt, die die unterschiedlichen Formen von Gewalt verkörpert, zusammen getragen.
Veranstaltungen im Haus der Kulturen der Welt
Während der Dekade-Eröffnung finden im Haus der Kulturen der Welt - einem Forum für die zeitgenössische Kultur in Afrika, Asien und Lateinamerika - zahlreiche kulturelle Aktivitäten statt.
Beim "Foyer Festival" spricht José Ramos-Horta zum Thema "Visionen für den Frieden". Für sein Engagement für die Unabhängigkeit von Osttimor 1996 erhielt Ramos-Horta den Friedensnobelpreis.
Der Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, Seine Heiligkeit Aram I, Katholikos von Kilikien präsentiert anschließend die Inhalte der Dekade und lädt zur Mitwirkung ein. |
"Friede für die Stadt"-Musiktheater: Die Zusammenarbeit von Künstlerinnen und Künstlern aus dem brasilianischen Rio de Janeiro - Marcia Milhazes Dança Contemporânea, dem Trio Aquarius, der Sopransängerin Juliana Franco und dem Komponisten Nestor de Hollanda Cavalcanti - hat zur Kreation des zeitgenössischen Balletts "Friede für die Stadt" geführt, bei dem es um Erfahrungen mit Gewalt und Friedensarbeit in den Städten im Rahmen der gleichnamigen ÖRK-Kampagne geht. Sollten Sie weitere Informationen zu dieser Produktion wünschen oder die Gruppe in ihre Region einladen wollen, suchen Sie hier oder schreiben Sie an media oder media
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Ein Jugendkulturprojekt mit dem Titel "Kreuzberger Musikalische Aktion", das sich in diesem multikulturellen Berliner Stadtteil für Gewaltfreiheit einsetzt, stellt das Break-dance-Konzept eines Kriegstanzes als Modell zur Konfliktlösung vor.
"Wer, wenn nicht wir?" ist der Titel einer Ausstellung mit Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen zum Thema Gewalt.
© John Taylor/ÖRK
Neu und alt - Die alte Kirche wurde während des Zweiten Weltkriegs am 23. November 1943 schwer beschädigt. Nach einer langen Debatte über einen möglichen Abbruch wurde neben der alten Kirche schließlich eine neue gebaut und 1961 eingeweiht. So sind hier Vergangenheit und Gegenwart Seite an Seite durch einen positi-ven und harmonischen Spannungsbogen miteinander verbunden - ein Zeichen dafür, dass es auch in einer Welt der Gewalt Raum für die Hoffnung auf künftigen Frieden gibt.
Papst Shenouda III
Seiner Heiligkeit Papst Shenouda III., Oberhaupt der Koptischen Orthodoxen Kirche in Ägypten und Vorsitzender des Rates der Kirchen im Mittleren Osten (MECC), wurde in einer feierlichen Versammlung am 16. November 2000 der Madanjeet Singh Prize for the Promotion of Tolerance and Non-violence 2000 der UNESCO (Preis für die Förderung von Toleranz und Gewaltlosigkeit)verliehen. Papst Shenouda war von 1991 bis 1998 Präsident des ÖRK.
Informieren Sie sich auf der Website der Dekade
Sie finden dort eine Einführung in das Konzept und die Zielsetzung der Dekade, ein Gebet für die Dekade und eine Erläuterung des Dekade-Logos. Ferner Berichte und Fotos von Gruppen aus aller Welt über ihre Arbeit zur Überwindung von Gewalt. Sie finden dort auch Links zur Website des Netzes "Friede für die Stadt" und zu den Websites anderer nationaler und internationaler Friedensbewegungen. Und schließlich einen Veranstaltungskalender zur Dekade sowie ein elektronisches Formular, auf dem Sie uns mitteilen können, was Sie zur Überwindung der Gewalt tun. Wir können dann auch Ihren Beitrag ins Web stellen. |
Dekade-Informationsreferentin
Liberianische Friedenskreuze
George Togba, ein ehemaliger Angehöriger des militärischen Nachrichtendienstes der heute nicht mehr existierenden National Patriotic Front of Liberia erklärt, er sei nicht mehr bereit, Waffen zu tragen, und sehe seine Aufgabe vielmehr im Wiederaufbau des Landes. Als ehemaliger Bürgerrechtskämpfer möchte er ein Vorbild für alle diejenigen sein, die sich heute für den Frieden einsetzen. Die Herstellung dieser Friedenssymbole schafft Arbeitsplätze und Einkommen für zehn Personen und deren Familien. Ein Vertreter dieser Initiative wurde nach Berlin eingeladen, um bei der Dekade-Eröffnung aus erster Hand über die Überwindung von Gewalt in einem vom Kriege zerrütteten Land zu sprechen. Die Kreuze werden beim Gottesdienst in Berlin eingesetzt. Afrikanische Theologinnen und Theologen verpflichten sich zu Dekade-Mitarbeit
Die theologische Gemeinschaft der afrikanischen Kirche und der Diaspora kam vom 14. bis 18. August 2000 in Mbagathi, Nairobi, Kenia, zusammen, um über ihre Berufung und ihr Amt zu sprechen.
Die Konferenz begrüßte die geplante Dekade zur Überwindung von Gewalt In ihrem Abschlusskommuniqué verpflichteten sich die Teilnehmenden unter anderem dazu, "an der Frage nach den Ursachen der Gewalt in unseren Kirchen und Gesellschaften zu arbeiten, die Bewusstseinsbildung zu fördern und Mechanismen und Programme zu entwerfen, die diese Bedrohung abwenden können."
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen setzten bei der Gewaltbekämpfung folgende Prioritäten: Gewalt gegen Frauen und Kinder einschließlich Gewalt in der Familie, genitale Verstümmelung von Frauen, Ritualmorde und Hexereibezichtigungen.
"Wir anerkennen und bereuen die Mitbeteiligung der Kirchen an all diesen Formen der Gewalt, und zwar sowohl aktiv als auch passiv", so das Kommuniqué.
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Internationale Dekade-Eröffnung Berlin, Deutschland 4. Februar 2001 |
Kontact: | Deenabandhu Manchala Ökumenischer Rat der Kirchen Postfach 2100 1211 Genf 2 - Schweiz Tel: (+41.22) 791.61.11 Fax: (+41.22) 791.64.09 Email: DOV |
Was: Wo: Wann: |
Dekade-Eröffnung Westafrika Accra, Ghana 3.-6. Mai 2001 |
Kontact: | Mr Baffour Amoa Generalsekretär P.O.Box CT 4317, Cantonments Accra, Ghana Tel: (+233.21) 77.95.03 Fax: (+233.21) 50.71.94 Email: cmid@africaonline.com.gh |
Was: Wo: Wann: |
Dekade-Eröffnung Südliches Afrika Luanda, Angola 4. März 2001 |
Kontact: | Pfr. David Modiega Box 355, Gabarone Botswana Tel: (+267) 35.19.81 Fax: (+267) 35.19.81 Email: djmodiega@botsnet.bw |
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Dekade -Eröffnung Östliches Afrika und Gebiet der Großen Seen Uganda 21. März 2001 |
Kontact: | Karimi Kinoti P.O.Box 45009 Nairobi, Kenya Tel: (+254.2) 72.16.26 Fax: (+254.2) 72.16.26 |
Was: Wo: Wann: |
Dekade -Eröffnung Rheinland, Westfalen und Lippe (wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben) 11. Februar 2001 |
Kontact: | Christine Busch Evangelische Kirche im Rheinland Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf, Deutschland |
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Dekade -Eröffnung Evangelische Landeskirche in Baden Offenburg, Deutschland 11. Februar 2001 | Kontact: | NB. Kontaktadresse für alle Dekade-Eröffnungen in Deutschland: Evangelische Kirche in Deutschland Herrenhäuser Str. 12 Postfach 21 02 20 D-30402 Hannover, Deutschland Tel: (+49. 511) 27.960; Fax: (+49.511) 279.67.07 Email: ekd@ekd.de; Website |
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Dekade -Eröffnung Evangelische Landeskirche in Württemberg Stuttgart, Deutschland 30. März 2001 | ||
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Dekade -Eröffnung Evangelisch- Lutherische Kirche in Thüringen Thüringien, Deutschland März (wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben) | ||
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Dekade -Eröffnung der Schweizer Kirchen (wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben) 26. April 2001 |
Kontact: | Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund Sulgenauweg 26, Postfach 36 CH-3000 Bern 23, Schweiz Tel: (+41.31) 370.25.25 Fax: (+41.31) 370.25.80 E-mail: sek@ref.ch |
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Dekade -Eröffnung CLAI-Vollversammlung Barranquilla, Colombia 15. Januar 2001 |
Kontact: | Pfr. Israel Batista Casilla 17-08-8522 Inglaterra 943 y Mariana de Jesus Quito, Ecuador Tel: (+593.2) 55.39.96 Fax: (+593.2) 50.43.77 |
Was: Wo: Wann: |
Jahrestagung der US-Konferenz / Dekade-Eröffnung (wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben) 23.-24. April 2001 |
Kontact: | Philip Jenks 475 Riverside Drive RM 915, New York, NY 10115, USA Tel: (+1 212) 870 2535 Email: WCC Contact |
Was: Wo: Wann: |
Dekade-Eröffnung Pazifik (wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben) 2002 |
Kontact: | Pfr. Valamotu Palu P.O.Box 208, Suva, Fiji Tel: (+679) 31.12.77 Fax: (+679) 30.32.05 |
Was:
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Workshop: "Instrumente des Friedens werden" Evangelical Akademie Mülheim 16.-18. März 2001 |
Kontact: | Evangelische Kirche im Rheinland Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf, Deutschland |
Was: Wo: Wann: |
Zweite Panafrikanische Konferenz über Kultur und Religion Trinity Theological Seminary, Ghana 29.Juli-5.August 2001 |
Kontact: | Circle Liaison Officer Institute of Women in Religion and Culture P.O. Box LG 48 Legon-Ghana Tel: (+233.21) 51.02.97 Fax: (+233.21) 51.02.97 Email: talitha@ghana.com |
Was: Wo: Wann: |
Internationale Konsultation der Historischen Friedenskirchen Theologisches Seminar, Bienenberg, Schweiz 24.-29. June 2001 |
Kontact: | Sara Speicher Ökumenischer Rat der Kirchen Postfach 2100 1211 Genf 2, Schweiz Tel: (+41.22) 791.61.11 Fax: (+41.22) 798.13.46 |
Bestellen Sie das Dekade-Logo!
Die herzförmigen Hände über der fragmentierten Erdkugel symbolisieren die Notwendigkeit, aber auch die Hoffnung, Gewalt zu überwinden. Der gelbe Erdball steht für Hoffnung inmitten von Unruhe, während die scharfen Kanten der grünen Fläche auf die Gefahren hindeuten, die die Erde bedrohen. Die Bewegung der Schrift um die Erdkugel herum versinnbildlicht die Dynamik dieser weltweiten Initiative. Das Logo gibt es in vier Sprachen - Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch - auf dieser Website oder bei der folgenden E-Mail Adresse.
Einladung an die Christen zum Fasten gegen Gewalt
Christen aus allen Traditionen werden dazu aufgefordert, sich in der Fastenzeit besonders mit der wachsenden Gewalt in der Welt und der Notwendigkeit von Frieden und Versöhnung zu beschäftigen.
Dabei sind drei spirituelle Disziplinen von besonderer Bedeutung: Gebet, Fasten und Wohltätigkeit. Deshalb sollen die Christen in den Vereinigten Staaten in dieser Zeit
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ÖRK-VERÖFFENTLICHUNGEN: IM BUCHLADEN DES ÖKUMENISCHEN RATES DER KIRCHEN ERHÄLTLICH Robert Herr & Judy Zimmerman Herr Margot Kässmann WCC Publications, 1997 7-teilige Video-Reihe (Englisch; auf Deutsch ist eine 23-minütige deutsche Kurzfassung erhältlich). Buch von Dafne Plou (Englisch)
WEITERES MATERIAL: (Reihe: Christ sein weltweit) erhältlich beim Evangelischen Missionswerk, Deutschland Email: einewelt@emw-d.de Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz, 1999 erhältlich bei der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz Email: aacc@maf.org sowie im Buchladen des ÖRK (Auseinandersetzung mit der Gewalt - Kirchen helfen den Machtlosen) erhältlich bei Kirkens Nödhjelp Tel: (+47.22) 09.27.26
EINRICHTUNGEN UND KURSE P.O. Box 1520 SE-751 45 Uppsala, Sweden Kurse: Die Rolle der Religion in Konflikt und im Frieden Menschenrechte und wirtschaftliche Gerechtigkeit Konflikttransformation Palazzo dell’Istruzione Corso Bettini, 84 I-38068 Rovereto, Italy Tel: (+39.464) 42.42.88 Email: iupip@inf.unitn.it Kurse: drei Wochen, gefördert von UNESCO und der Universität von Trient Volksdiplomatik - Gewaltlosigkeit - Menschenfreundliche Staatsführung - Weltweite Solidarität
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© Elly Wamari, AACC Elly Wamari Oudo ist Cartoonzeichner und Redaktionsassistent bei Tam Tam, einer vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC). |
Gibt es Hoffnung in dieser Welt voller Gewalt?
Als Antwort auf die Dekade-Umfrage: "Welche Hoffnungen setzen Sie in die Dekade zur Überwindung von Gewalt?", konnte man unter anderem lesen:
Dass die Kirche zu einer Einrichtung wird, die den Frieden Christi aufrichtig verkörpert und nicht zur Zerrissenheit der Welt beiträgt. - Cynthia Yuen, Asiatische Christliche Konferenz, Hongkong.
In den Herzen, Köpfen und Verhaltensweisen der Menschen Veränderungen zu bewirken, indem man sie auf die verschiedenen Formen der Gewalt aufmerksam macht. - Christliche Studentenbewegung, Belarus. |
Dass Afrika lernen wird, wie man gewaltfrei Konflikte in der Familie, in den Kirchen, in den Gemeinschaften und auf globaler Ebene lösen kann. - DeEhe Wald Beghtol, Mindolo, Ecumenical Foundation, Sambia.
Begreifen, dass jedes Engagement damit beginnen muss, Menschen vor Gewalt zu schützen. - Interchurch Peace Council (IKV), Den Haag, Niederlande.
Die Rolle der Vermittlung als Mittel zur Konfliktlösung anzuerkennen. - Centre de Recherche sur la Médiation, Belgien.
Dass Frieden als aktives Engagement für einegewaltlose Gesellschaft verstanden wird. - Quäker Peace Centre, Südafrika.
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Treffen der historischen Friedenskirchen
Die Dekade zur Überwindung von Gewalt gab den Anstoß zu einer theologischen Konsultation der historischen Friedenskirchen, die vom 24. bis 29. Juni 2001, im Theologischen Seminar Bienenberg in der Schweiz stattfinden wird.
Bei dieser Begegnung kommen Theologen und Theologinnen der Brethren, Mennoniten und Quäker zusammen, um gemeinsame Axiome der Friedenstheologie unter dem Thema "Theologie und Kultur: Friedensarbeit in einer globalisierten Welt" zu erarbeiten. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommen aus dem Süden, aus Europa und Nordamerika.
Das Programm des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) für Frieden und Abrüstung veranstaltete vom 14. bis 17. November in Boston, USA, den ersten Arbeitskreis des Netzwerks "Friede für die Stadt".
Bei dieser Veranstaltung zum Thema Gewalt in den Städten und Sicherheit der Bewohner kamen zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen von Kirchen, Polizei und Gemeinwesenorganisationen aus acht Städten zusammen, um sich mit der Friedensschaffungsstrategie der "Boston Coalition" vor Ort vertraut zu machen. Hauptredner war Jim Wallis, Herausgeber der Zeitschrift Sojourners und Befürworter dieser "Zehn-Punkte-Koalition".
Angesichts der zunehmenden Gewalt in den Städten und insbesondere des wachsenden Einsatzes von Handfeuerwaffen durch Banden beschlossen Vertreter und Vertreterinnen von Kirchen, Polizei und Gemeinwesenorganisationen sich zu einem Erfahrungsaustausch zu treffen. Die Begründer der "Zehn-Punkte-Koalition" engagieren sich heute in den Schulen und in Programmen nach der Schule, organisieren Ordnungsdienste und leisten Rechtshilfe vor Gericht. Diese deutlich sichtbare Präsenz und eine enge Zusammenarbeit zwischen Kirche, Polizei und Stellen der Gemeindeverwaltung haben die Gewalt in den Straßen von Boston erheblich verringern können.
Den Teilnehmenden des Workshops wurde in einer Reihe von Podiumsdiskussionen mit Vertretern und Vertreterinnen der Kirchen und Jugendlichen die Möglichkeit geboten, Berichte über das Programm aus erster Hand zu hören und mit den Mitgliedern der Bostoner Polizei und dem Dezernat für Jugendbanden, dem Staatsanwalt und der Abteilung für Jugenddienste Gespräche zu führen. Sie konnten die Polizei bei ihren Patrouillen begleiten und so "live" deren Arbeit mitverfolgen. Auch Streetworker kamen zu Wort.
Die Mitglieder des Netzwerks "Friede für die Stadt" entwickelten auf der Grundlage des Bostoner Modells Pläne für ihre eigenen Städte. Unter Berücksichtigung ihrer eigenen Gemeindestruktur, Ressourcen und exter-ner Probleme beschäftigten sie sich mit den auftretenden Problemen, Hauptakteuren und möglichen Maßnahmen, die bei einer Anpassung des Programms an die eigenen Verhältnisse erforderlich werden.
Der Workshop ist Teil der Dekade zur Überwindung von Gewalt und wendet sich an Vertreter der Kirchen, Gemeinwesenarbeiter und Polizeibeamte. Damit möchte der ÖRK ein interkulturelles Forum zur Behandlung der Frage der Gewalt in den Städten bieten, bei dem man voneinander lernen und das auch als Modell für künftige Workshops dienen kann.
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