Ökumenischer Rat der Kirchen

Ökumenischer Rat der Kirchen
Gottesdienst auf der Achten Vollversammlung

Eröffnungsgottesdienst
Donnerstag, 3. Dezember 1998



Die Gemeinde versammelt sich

Musikalische Einstimmung

Begrüßung

Laßt uns die Menschen um uns herum begrüßen
und einander an diesem Ort des Gottesdienstes willkommen heißen.
Trommelsignal

Stille

Hornklang

Aufruf zum Gebet

Am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen. Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren. (Levitikus 25,9-10)
Eingangslied und Einzug -- Iropa regwayana -- Patrick Matsikenyiri: Zimbabwe

Willkommensgruß

Pfr. Enos Chomutiri,
Präsident des Kirchenrates von Zimbabwe
Antwort
Pfr. Dr. Konrad Raiser
Feier des Zusammenkommens
Fünfzig Jahre lang haben wir uns zu den Vollversammlungen des Ökumenischen Rates der Kirchen versammelt als Antwort auf das Gebet Jesu, daß wir eins sein sollen.

In Amsterdam haben wir die Verwirrung der Menschheit erkannt
angesichts deines Planes für die Welt.
Dein Plan ist die Ehre einer mit dir versöhnten Welt,
durchdrungen von Harmonie in der ganzen Schöpfung.
Voller Hoffnung warten wir noch darauf.

Antwortgesang -- Nun jauchzt dem Herren alle Welt -- Psalm 100, paraphrase William Kethe 1560 (Genevan Psalter 1551)
Evanston hat den Einen erhöht, der für immer unser lebendiger Weg ist:
Christus - die Hoffnung der Welt.
Wir nehmen diese Hoffnung erneut in Anspruch,
eine teure Hoffnung, gekreuzigt und machtvoll auferstanden vor unseren Augen.
Gelobt sei Jesus Christus, der Name über alle Namen!
Antwortgesang -- Auf dem Hügel, weit weg steht verwittert ein Kreuz -- George Bennard 1913: USA
In Neu-Delhi haben wir das Feuer deines Lebens unter uns gefeiert:
"Jesus Christus - das Licht der Welt."
Das Licht, mal flackernd, mal strahlend hell,
das die Schatten herausfordert
und für immer die kalten Seelen unserer Verzweiflung wärmt.
Antwortgesang -- Jesus, Reter, zu dir hin fliehe ich (Saranam) -- D.T. Niles: Sri Lanka
In Uppsala erhoben wir unsere Herzen und verkündigten deine Verheißung:
"Siehe, ich mache alles neu!"
Die Vision eines neuen Himmels und einer neuen Erde
erhob sich vor uns in Gnade und rief erneut den Glauben auf,
angesichts der unbeugsamen Wirklichkeit unseres Lebens.
Antwortgesang -- Herr, deine Liebe is wie Gras und Ufer -- Anders Frostenson: Sweden
"Jesus Christus befreit und eint",
sangen wir inmitten des Lebens in Nairobi.
Als Menschen aus allen Erdteilen
standen wir vor Gott in unserem Gefangensein und unserer Uneinigkeit
und sprachen von einer göttlichen Möglichkeit.
Antwortgesang -- Help us accept each other -- Fred Kaan: England
In Vancouver versammelten wir uns im Glauben vor dir,
"Jesus Christus - Leben der Welt".
Wir standen staunend vor der Niederlage des Todes,
entschlossen, nun deinen Sieg zu offenbaren,
der vor den Augen aller Menschen Wirklichkeit geworden ist.
Antwortgesang -- Hallelujah -- Dumisani Abraham Maraire: Zimbabwe
"Komm, Heiliger Geist, erneuere die ganze Schöpfung",
war unser sehnsuchtsvolles Gebet in Canberra.
Du, und nur du, o Gott,
bist die Quelle unserer Erneuerung.
Wir beugen uns in demütigem Glauben vor dir,
geben uns dar, mit dir zu wirken
in der Macht und Wahrheit deines Geistes.
Antwortgesang -- Santo, santo, santo, -- Argentinien
Wir sagen Dank und lobpreisen Gott
für unsere bisherigen Reisen.
Groß ist deine Treue, o Gott!
Antwortgesang -- Halle, hallelujah --überliefert durch Yohanna Ibrahim: Syrien

Aufruf zum Gebet

Schwestern und Brüder, dies ist das Jubeljahr!
In Dankbarkeit und im Glauben
haben wir uns wieder aus den acht Regionen der Welt versammelt.
Hier sind wir rechenschaftspflichtig vor Gott. Laßt uns beten.
Bußgebet
Lebendiger Gott,
du bist uns gegenüber treu gewesen über die Jahre hin,
selbst wenn wir dir gegenüber untreu gewesen sind.
Die Gabe der ganzen Schöpfung hast du uns als unsere Wohnung gegeben,
aber wir haben in undankbarer Geringschätzung
ihre Gastlichkeit mißbraucht.

Du hast uns einander als Nachbarn gegeben,
aber wir haben Mauern der Trennung zwischen uns aufgebaut,
als ob wir nicht mehr alle Kinder des einen Gottes wären.

Warum wenden wir uns dir nicht zu, Gott der Gnade?
Warum schrecken wir vor der Freude deines Jubeljahres zurück?

Wenn wir in dein Antlitz schauen,
werden wir wissen, wer wir sind.

Stille

Gnadenzusprch

Unser Gott wird in jeder Generation neues Licht und neue Wahrheit senden.
Der Gott unseres Heils wird uns zum heiligen Hügel bringen,
zu der Wohnung all dessen, was gut ist. (Ps. 43,3)
Antwortgesang -- Agios o Theos -- Orthodox: Russland

Darbringung der Geschenke

Hier wollen wir stehen vor dem Kreuz,
das sich mitten im Leben Afrikas erhebt.
Wir wollen dieses Leben ergreifen in der großen Gemeinschaft unserer Kirchen,
die in den vielen Stücken Holz, die aus den verschiedenen Regionen
der Welt kommen und dieses Kreuz tragen, symbolisch dargestellt ist.
Hier wollen wir einander und der Welt die Gaben unseres unterschiedlichen Lebens darbringen,
die Gerechtigkeit, zu der Gott aufruft,
und unsere Verpflichtung zu einer neuen Zukunft.
Dies sind die Symbole unserer Gaben:
Gebet der Darbringung
Diese unsere Gaben und vieles andere bringen wir dir dar, o Gott,
Zeichen dafür, wie vielfältig deine Vorstellungskraft ist,
Zeichen unseres Lobpreises für dich als unseren Gott und Gefährten auf der Reise des Glaubens in Harare.
Amen.
Einzug des Wortes Gottes -- Aleluya Y'in Oluwa -- überliefert durch Emmanuel Badejo: Nigeria

Lesung Levitikus 25,8-17. 39-43

Du sollst sieben Jahreswochen, siebenmal sieben Jahre, zählen; die Zeit von sieben Jahreswochen ergibt für dich neunundvierzig Jahre. Im siebten Monat, am zehnten Tag des Monats, sollst du das Signalhorn ertönen lassen; am Versöhnungstag sollt ihr das Horn im ganzen Land ertönen lassen. Erklärt dieses fünfzigste Jahr für heilig, und ruft Freiheit für alle Bewohner des Landes aus! Es gelte euch als Jubeljahr. Jeder von euch soll zu seinem Grundbesitz zurückkehren, jeder soll zu seiner Sippe heimkehren. Dieses fünfzigste Jahr gelte euch als Jubeljahr. Ihr sollt nicht säen, den Nachwuchs nicht abernten, die unbeschnittenen Weinstöcke nicht lesen. Denn es ist ein Jubeljahr, es soll euch als heilig gelten. Vom Feld weg sollt ihr den Ertrag essen.

In diesem Jubeljahr soll jeder von euch zu seinem Besitz zurückkehren. Wenn du deinem Stammesgenossen etwas verkaufst oder von ihm etwas kaufst, sollt ihr einander nicht übervorteilen. Kaufst du von deinem Stammesgenossen, so berücksichtige die Zahl der Jahre nach dem Jubeljahr; verkauft er dir, dann soll er die noch ausstehenden Ertragsjahre berücksichtigen. Je höher die Anzahl der Jahre, desto höher berechne den Kaufpreis; je geringer die Anzahl der Jahre, desto weniger verlang von ihm; denn es ist die Zahl von Ernteerträgen, die er dir verkauft. Ihr sollt einander nicht übervorteilen. Fürchte deinen Gott; denn ich bin der Herr, euer Gott.

Wenn ein Bruder bei dir verarmt und sich dir verkauft, darfst du ihm keine Sklavenarbeit auferlegen; er soll dir wie ein Lohnarbeiter oder ein Halbbürger gelten und bei dir bis zum Jubeljahr arbeiten. Dann soll er von dir frei weggehen, er und seine Kinder, und soll zu seiner Sippe, zum Eigentum seiner Väter zurückkehren. Denn sie sind meine Knechte; ich habe sie aus Ägypten herausgeführt; sie sollen nicht verkauft werden, wie ein Sklave verkauft wird. Du sollst nicht mit Gewalt über ihn herrschen. Fürchte deinen Gott!

Aus Psalm 122

Antwortgesang -- Ich war froch als sie sagten: "Komm, lasst uns ziehen zum Hause des Herrn!" -- M. Thomas Thangaraj: Indien

Ich freute mich, als man mir sagte:
"Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern."
Schon stehen wir in deinen Toren, Jerusalem:
Jerusalem, du starke Stadt, dicht gebaut und fest gefügt.
Antwortgesang -- Ich war froch"

Dorthin ziehen die Stämme hinauf,
die Stämme des Herrn,
wie es Israel geboten ist,
den Namen des Herrn zu preisen
Antwortgesang -- Ich war froch"

Erbittet für Jerusalem Frieden!
Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
Friede wohne in deinen Mauern,
in deinen Häusern Geborgenheit.
Antwortgesang -- Ich war froch"

Wegen meiner Brüder und Freunde
will ich sagen: In dir sei Friede.
Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes,
will ich dir Glück erflehen.
Antwortgesang -- Ich war froch"

Lesung Kolosser 1,15-23

Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen. Doch müßt ihr unerschütterlich und unbeugsam am Glauben festhalten und dürft euch nicht von der Hoffnung abbringen lassen, die euch das Evangelium schenkt.

Alleluia -- Orthodox liturgy of Kiev

Lesung Lukas 4,16-19

So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt:
"Der Geist des Herrn ruht auf mir;
denn der Herr hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde
     und den Blinden das Augenlicht;
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze
     und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe."
Alleluia -- Orthodox liturgy of Kiev

Predigt

Pfr. Eunice Santana
Lied -- Die rechte Hand Gottes schreibt in unser Land -- Patrick Prescod: Jamaica

Nizänisches Glaubensbekenntnis

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit,
Gott von Gott,
Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.

Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.

Fürbitten
Heiliger dreieiniger Gott,
Gott des Jubeljahres,
wir wenden uns an dich für das Leben dieser Vollversammlung.
Wo Großzügigkeit in uns gefunden wird,
vermehre sie mit deiner Gnade;
wo unsere Sehnsucht nach Neuem erloschen ist,
erneuere sie mit deiner Wahrheit;
Wo es eine Kreativität des Herzens gibt,
vertiefe sie mit deiner Weisheit;
wo es Hoffnung auf Versöhnung gibt,
gewähre ihr deine Macht, uns eins werden zu lassen.
Schaffe in uns ein ehrliches Herz,
eine Leidenschaft für Gerechtigkeit,
und den Mut, deinen prophetischen Weg zu wählen.

O Gott, wende uns in Gnade dein Gesicht zu
und hauche uns das Leben deines Geistes ein.

Stille
Der Geist ist in der ganzen Schöpfung gegenwärtig.
Gottes Schöpferkraft hört nie mehr auf!

Komm, Herr Jesus Christus, und laß dich erkennen
indem du die Völker versöhnst.

Denn wir sehnen uns nach Gerechtigkeit,
wir sehnen uns nach Frieden,
und wir sehnen uns danach, daß Unterdrückung ein Ende nimmt,
damit die Lieder von Freiheit und Liebe eines Tages
    freudig von überall her schallen.
Schenke uns Mut und Hoffnung,
das Kreuz hoch zu erheben
    an allen Enden der Welt!
      Im Süden!
      Im Westen!
      Im Norden!
      Im Osten!

Ankündigung
Die Jubiläumsversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen ist hiermit eröffnet!
Laßt uns fröhlich sein in Gott, der Hoffnung verheißt!

Wir kehren um zu Gott.
Wir sind fröhlich in Hoffnung!

Antwortgesang -- You are the healing -- Bunun: Taiwan

Vaterunser

Laßt uns alle in unserer Muttersprache das Gebet Jesu sprechen,
das uns vereint:

Vater unser ...

Segen
Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! (2 Korinther 13,13)
Lied -- Nzamuranza -- Mozambik


Gottesdienst auf der Achten Vollversammlung
8. Vollversammlung und 50. Geburtstag
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