Fünfzigjähriges Bestehen des ÖRK und Achte
Vollversammlung |
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Feature-
Reihe Nr. 1 |
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Herzlichen Glückwunsch ÖRK! von Marlin VanElderen
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Informationen für Redakteure und
Journalisten. In der Anlage erhalten Sie das erste einer Reihe von monatlichen Features, die wir 1998 anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des ÖRK und im Rahmen der Vorbereitungen für die Achte Vollversammlung des ÖRK (in Harare, Simbabwe, 3. -14. Dezember 1998) herausgeben werden. Jeder dieser monatlich erscheinenden Artikel wird sich mit einem Aspekt des Lebens des ÖRK sowie den verschiedenen Gedenkfeiern und der Vollversammlung beschäftigen. Verfasser des ersten Artikels dieser Reihe -Herzlichen Glückwunsch ÖRK! -ist Marlin VanElderen. Er ist gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten und Interviews zu geben. Wir machen Rundfunkjournalisten darauf aufmerksam, dass unser Tonstudio über einen ISDN-Anschluss (CCS Codec M66I 64K) verfügt. Bei Verwendung des Artikels muss Marlin VanElderen als Autor angegeben werden. Der Artikel darf nur von der Redaktion gekürzt werden, wenn dies vermerkt wird. Bitte schicken Sie uns für jede Veröffentlichung unseres Materials ein Belegexemplar. Professionelle Abzüge der Fotos in diesem Text (s. Liste unten) können über Internet oder per Post bezogen werden. Um ein Foto via Internet zu beziehen, brauchen Sie bloss auf das Foto Ihrer Wahl zu klicken. Damit gelangen Sie zu unserer Homepage Photo Oikoumene. Dann klicken Sie auf das entsprechende Thema im Photo Oikoumene-Index. Wen Sie das gewünschte Foto gefunden haben, füllen Sie bitte das Online-bestellformular aux. Photo Oikoumene schickt Ihnen das Foto dann elektronisch als agenschlossene Datei zu (Bildauflösung 300 dpi, JPEG-Format). Wenn Sie ein Farbdia oder ein Farb-bzw. Schwarz-Weiss-Foto per Post wünschen, schicken Sie bitte eine E-Mail Bestellung an photo.
° Orthodoxe, Neu-Delhi (Thema: Evanston to New Delhi;
Referenz-Nummer: 4170-14) Fotos, die für den Artikel verwendet werden, sind kostenlos. Verwenden Sie die Fotos in einem anderen Zusammenhang, sind die üblichen ÖRK-Gebühren zu zahlen. Si können auch die Logos zur Vollversammlung und zum50jährigen Bestehen sowie die graphische Darstellung "Wichtige Daten der Ökumenischen Bewegung" direkt von dieser Homepage abdrucken. Der damalige ÖRK-Generalsekretär Emilio Castro an der Spitze der ersten ÖRK-Delegation in Sudafrika seit 30 Jahren trifft mit dem damaligen ANC-Führer Nelson Mandel zusammen, der kurz vorher aus dem Gefängnis entlassen worden war. (Photo Oikoumene Thema: Canberra to Harare; Ref.-Num.: 5309-31) Ein "Muss" fur Touristen: ein Stück der berüchtigten Berliner Mauer, 1990. (Photo Oikoumene Thema: Vancouver to Canberra; Ref.-Num.: 4845-2) |
Der Ökumenische Rat der Kirchen, der am 23
August 1948 in Amsterdam von Vertretern von 147 Kirchen gegründet wurde, wird in
diesem Jahr 50. Da sich die Delegierten aus dem Mitgliedskirchen darauf vorbereiten, dieses Jubiläum im Dezember auf der Achten ÖRK-Vollversammlung zu feiern, ist es angebracht, kurz Rückschau zu halten auf die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen, die das Leben des ÖRK in diesen ersten fünf Jahrzehnten geprägt haben.
Warum wurde der ÖRK gegründet?
In seiner Verfassung wird der ÖRK als "Gemeinschaft von Kirchen"
bezeichnet.
Jahrhundertelang hat dieTatsache, dass verschiedene Kirchen nebeneinander existierten, immer
wieder zu gegenseitigem Misstrauen, zu Spannungen und selbst gewalttätigen
Auseinandersetzungen geführt. Meist gingen sie eigene Wege, hielten sich voneinander
fern und wussten wenig übereinander.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich immer mehr die Einsicht durch, dass
diese Uneinigkeit dem historischen Bekenntnis der Christen zum Einssein der Kirche
widersprach
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist gegründet worden, um die Kirchen
aufzurufen, in der Welt die Einheit seiner Jünger, für die Christus betete, sichtbar
zu machen (Joh 17,21).
Keine Über-Kirche
Die Grundzüge der ÖRK-Tagesordnung werden festgelegt von
Vollversammlungen der Delegierten aller Mitgliedskirchen, die alle sieben Jahre tagen.
Bei jeder der bisherigen Vollversammlungen waren mehr Kirchen vertreten als bei der
vorhergehenden (heute sind es insgesamt 330), doch die Zunahme der Vielfalt dieser Kirchen
ist noch weit ausgeprägter. 1948 kamen zwei Drittel von ihnen aus Europa und
Nordamerika, heute hingegen kommen zwei Drittel aus Afrika, Asien, der Karibik und
Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Ost sowie dem Pazifik.
Vielfalt
Während die grösste Kirche der Welt, die römisch-katholische Kirche, in den
ersten Jahren eine gewisse Distanz zum ÖRK wahrte, sprach sich das Zweite
Vatikanische Konzil eindeutig dafür aus, Einheit mit Aden von uns getrennten
"Brüdern und Schwestern" zu suchen.
In den Jahren nach der Vollversammlung von Uppsala (1968) hegten viele die Hoffnung, die
katholische Kirche werde sich zu einer Mitgliedschaft im ÖRK entschliessen. Nach
langen Gesprächen kam es jedoch nicht dazu. Der ÖRK und die
römisch-katholische Kirche arbeiten allerdings in vielen Bereichen eng zusammen,
insbesondere im Rahmen der ÖRK-Kommission für Glauben und
Kirchenverfassung, in der sie offizielles Mitglied ist.
Die meisten der Gründerkirchen des Rates kamen aus den grossen Traditionen der
Reformation -Anglikaner, Lutheraner, Methodisten, Reformierte usw. Doch auch einige
Kirchen aus jüngeren christlichen Traditionen schlossen sich an. In Neu-Delhi
beispielsweise traten dem Rat u.a. zwei chilenische Pfingstkirchen bei. Die erste von mehreren
unabhängigen Kirchen Afrikas (d.h. solchen, die nicht aus westlichen Missionen
entstanden sind), die ÖRK-Mitglieder wurden, war 1969 die fünf Millionen
Gläubige zählende Kimbanguistenkirche (Demokratische Republik Kongo).
Der Rat hat sich die Zielsetzungen dreier früherer Bewegungen für die kirchliche
Einheit zu eigen gemacht, die (1) die Öberwindung von Spaltungen in der
Missionstätigkeit der Kirchen, (2) die Erforschung der Lehrunterschiede (Glauben und
Kirchenverfassung) und (3) den gemeinsamen Einsatz für eine gerechte und friedliche
Gesellschaft (Praktisches Christentum) anstrebten.
Die gösseren internationalen Konferenzen in diesen drei Bereichen sind die Meilensteine
der ersten fünf Jahrzehnte der Existenz des Rates. Sie wurden begleitet von zahlreichen
Studien, die die Erfahrungen und Erkenntnisse von Kirchen in aller Welt verarbeiteten.
Mission
Praktisches
Christentum
Viele der hier angesprochenen Fragen wurden von der Vollversammlung in Uppsala (1968)
aufgegriffen, die auf die Aufbruchstimmung der 60er Jahre einging, indem sie sich für ein
aktives -und teilweise kontroverses -Engagement in sozialen, wirtschaftlichen und politischen
Fragen stark machte. Dieses Engagement sollte den Rat für die kommenden Jahrzehnte
entscheidend prägen.
Von allen in Uppsala beschlossenen Aktivitäten -in den Bereichen Entwicklung, Bildung
und Gesundheit, Menschenrechte, Status der Frau, Abrüstung und Frieden -hatte das
Programm zur Bekämpfung des Rassismus (PCR) die zweifellos grösste
Publizität.
Kontroverse
Diese Kontroversen haben oft die die Tatsache in den Schatten gestellt, dass der ÖRK
und seine Mitgliedskirchen für viele Unterdrückte in aller Welt durch dieses
Engagement an Glaubwürdigkeit gewannen.
Frauen
In diesem Sinne hat sich der ÖRK konsequent mit der Rolle der Frau in Kirche und
Gesellschaft auseinandergesetzt (auch wenn sich die Mitgliedskirchen in der Frage der
Frauenordination nach wie vor nicht einig sind).
Noch vor der Vollversammlung in Amsterdam 1948 gab der ÖRK eine internationale
Studie über den Status der Frauen in den Kirchen in Auftrag. In den 70er und 80er
Jahren mobilisierte eine weitere Studie über die Gemeinschaft von Frauen und
Männern in der Kirche eine bisher nie dagewesene Beteiligung an der Basis. Die
ökumenische Dekade "Kirchen in Solidarität mit den Frauen", die Ostern 1988
begann, wird ihren Höhepunkt und Abschluss auf einem internationalen Festival in
Harare kurz vor Eröffnung der ÖRK-Vollversammlung finden
Soziales Engagement und Kontroversen waren für den ÖRK
nichts neues, als in den 70er und 80er Jahren die Auseinandersetzungen um PCR
begannen.
Von Anfang an hat sich der Rat darum bemüht, das Streben nach der Einheit der Kirche
mit dem Streben nach der Erneuerung der Menschheit zu verbinden. Und als weltweite
Organisation spielt er eine wichtige Rolle in internationalen Angelegenheiten.
Schon vor der Gründung des ÖRK war sein Genfer Büro eine zentrale
Anlaufstelle für die durch den Krieg getrennten Kirchen. Es gab ihnen die
Möglichkeit, den Kontakt aufrechtzuerhalten und Menschen zu helfen, die von den Nazis
verfolgt wurden. Gleich nach dem Krieg begann der ÖRK, die Aktivitäten der
Kirchen bei der Wiederansiedlung und dem Wiederaufbau in Europa international zu
koordinieren.
In der Folge spielte der Rat eine wichtige Rolle in der zwischenkirchlichen Hilfe und leitete
jedes Jahr Millionen von Dollars für Katastrophenhilfe und Entwicklungsprogramme in
allen Teilen der Welt weiter.
Der Kalte Krieg
1950 befürwortete der ÖRK in einer öffentlichen Erklärung die
UN-Intervention in Korea, und daraufhin stellten die chinesischen Mitgliedskirchen bis 1991
ihre Mitwirkung im Rat ein. Auch der Kritik an der offenen Unterstützung des
ÖRK für die Hoffnungen und Ziele der in diesen Jahren unabhängig
werdenden Länder, aus denen viele der neuen Mitgliedskirchen kamen, lag häufig
die Rivalität zwischen den Supermächten zugrunde.
Die zunehmende Mitarbeit von Kirchenführern aus den sozialistischen Ländern
Mittel-und Osteuropas führte dazu, dass dem Rat Gleichgültigkeit angesichts der
Verfolgung von "Untergrundchristen" in der Sowjetunion vorgeworfen wurde. Manche
Kritiker beschuldigten den ÖRK sogar der Unterstützung des Kommunismus.
Viele äusserten Vorbehalte gegenüber der ÖRK-Politik, offizielle Kontakte
zu denjenigen Kirchen in kommunistischen Staaten zu unterhalten, deren Kirchenleitungen in
bezug auf Kontakte und Reisen in den Westen gewisse Freiheiten hatten; dies hatte zur Folge,
dass die Stellungnahmen des Rates häufig einseitig erschienen -sehr kritisch
gegenüber dem Westen, schweigend oder bestenfalls gedämpft kritisch
gegenüber dem Osten.
Manche sind der Auffassung, dass diese Politik -trotz ihrer Grenzen -unterdrückten
Kirchen eine Öffnung zur Aussenwelt verschaffte, die letztlich zum Sturz der
totalitären Regime beigetragen hat.
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Für Abschnitte über hier klicken
Keine Öber-Kirche
Erste: 1948 Amsterdam, Niederlande, "Die Unordnung der Welt und Gottes Heilsplan"
Zweite: 1954 Evanston, USA, "Christus -die Hoffnung für die Welt"
Dritte: 1961 Neu-Delhi, Indien, "Jesus Christus, das Licht der Welt"
Vierte: 1968Uppsala, Schwede, "Siehe, ich mache alles neu"
Fünfte: 1975Nairobi, Kenia, "Jesus Christus befreit und eint"
Sechste: 1983Vancouver, Kanada, "Jesus Christus, das Leben der Welt"
Siebte: 1991Canberra, Australien, "Komm, Heiliger Geist -erneuere die ganze
Schöpfung!"
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Marlin VanElderen ist Redaktionsleiter und Lektor des ÖRK-Verlags. Er ist Autor von Introducing the World Council of Churches und technischer Herausgeber des Dictionary of the Ecumenical Movement (ÖRK-Verlag 1991), dessen überarbeitete Auflage im März 1998 erscheinen wird. |
John Newbury ÖRK-Presse- und Informationsreferent Postfach 2100 1211 Genf 2, Schweiz Tel.: (+41.22) 791 61 52/51 Fax: (+41.22) 798 13 46 E-mail: media |
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