Nachstehendes Gebet stammt von christlichen, jüdischen und muslimischen Geistlichen und wurde zurzeit des Golfkriegs 1991 vielerorts in interreligiösen Gebetsgottesdiensten benutzt:

Ewiger Gott, Schöpfer des Weltalls, es gibt keinen Gott außer dir.
Groß und wunderbar sind deine Werke, wundersam deine Wege.
Wir danken dir für die schillernde Vielfalt deiner Schöpfung.
Wir danken dir für die zahlreichen Möglichkeiten, deine Gegenwart und deinen Heilsplan zu bezeugen,
und für die Freiheit, dies zu tun.
Vergib uns das Unrecht, das wir deiner Schöpfung antun.
Vergib uns die Gewalt, die wir einander antun.
Wir fühlen Ehrfurcht und Dankbarkeit für deine immerwährende Liebe
für ein jedes und alle deine Kinder:
Christen, Juden, Muslime
wie auch die, die einen anderen Glauben haben.
Gib uns und denen, die Verantwortung tragen, Kraft und Stärke,
gegenseitigen Respekt in Wort und Tat,
Zurückhaltung bei der Ausübung von Macht und
den Willen, Frieden und Gerechtigkeit für alle herbeizuführen.
Ewiger Gott, Schöpfer des Weltalls, es gibt keinen Gott außer dir. Amen

(Auszug aus: Current Dialogue 24/9, S. 36)

Das nachstehende Gebet stammt aus einem Montagmorgengottesdienst im Ökumenischen Zentrum:

Oh Herr,
du liebst Gerechtigkeit und du stiftest Frieden auf Erden.
Wir bringen heute vor dein Angesicht die Uneinigkeit der Welt;
die absurde Gewalt und die vielen anderen Wege,
um den Mut der Völker dieser Erde zu brechen;
die menschliche Gier und Ungerechtigkeit,
die Hass und Streit hervorbringen.
Sende deinen Geist und erneuere das Antlitz der Erde;
lehre uns, der ganzen Menschenfamilie mit Mitmenschlichkeit zu begegnen;
stärke den Willen aller,
die für Gerechtigkeit und Frieden kämpfen,
und schenke uns den Frieden, den uns die Welt nicht geben kann.

Alle: Amen

Gebet um Frieden im Irak

Herr der Hoffnung und Barmherzigkeit, Freund Abrahams,
der unseren Vater im Glauben zur Reise in eine neue Zukunft berief,
wir gedenken vor dir des Landes Irak, wo der Ruf an ihn erging.
Altes Land im Mittleren Osten, Zwei-Strom-Land,
Wiege großer Städte und einer großen Zivilisation.
Wir, die wir uns Kinder Abrahams nennen,
wollen an alle Völker im Mittleren Osten erinnern, die ihn als Vater ehren.
Die, welche die Tora bewachen und feiern,
die, für die das Wort Fleisch wurde und unter uns lebte,
die, die ihrem Propheten folgen, der das Wort in der Wüste vernahm
und eine Gemeinschaft nach dem baute, was er gehört hatte.
Herr der Versöhnung, Gott des schmerzlichen Opfers, das die Menschheit eint,
wir sehnen uns nach dem Tag, an dem alle Völker dieser Erde den Segen deines Friedens erfahren.
Doch jetzt, da Krieg und Streit drohen, hilf uns, damit wir einander als Verwandte erkennen können,
als Erben unseres gemeinsamen Vaters Abraham.
Halte Hass von unseren Herzen fern und bewahre in uns einen großmütigen Geist,
der das gemeinsame Menschsein in Freund und Feind erkennt.
Dies erbitten wir im Namen dessen, der kam, um uns das teure Geschenk der Fülle des Lebens zu bringen.

((Im Arabischen wird Abraham oft „El Khalil“ genannt, d.h. „der Freund (Gottes)“. Ur und Haran, wo Gottes Ruf an Abraham erging, lagen beide auf dem Gebiet des heutigen Irak.)
(Allan und Clare Amos)