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Konrad Raiser - früherer Generalsekretär des ÖRK (von 1993 bis 2003)
Biographische Angaben
 

Pfr. Dr. Konrad Raiser wurde am 25. Januar 1938 in Magdeburg (Deutschland) geboren und wuchs in Schwerin, Göttingen und Bonn-Bad Godesberg auf. Nach dem Abitur 1957 in Tübingen arbeitete er sechs Monate im Rahmen eines Werksemesters des Evangelischen Studienwerks Villigst in einem Stahlwerk in Dortmund. Raiser gehört der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an.

Sein Vater, ein bekannter Professor für Rechtswissenschaft, war einige Jahre Präsident der EKD-Synode. Raiser begann sein Theologiestudium 1957 in Tübingen, wechselte dann zur Kirchlichen Hochschule Bethel und später an die Universitäten Heidelberg und Zürich. Er legte sein erstes theologisches Examen 1963 in Tübingen ab, wurde im Mai 1964 ordiniert und beendete seine Pfarrerausbildung 1965.

Von April 1963 bis August 1965 arbeitete Raiser als Vikar der Evangelischen Landeskirche in Württemberg mit Stationen in Berlin (Industrie- und Sozialpfarramt) und in Stuttgart. 1965-66 studierte er Soziologie und Sozialpsychologie an der Harvard Universität (USA). Zurück in Deutschland war Raiser von 1967-69 als Assistent für Praktische Theologie an der Evangelischen Theologischen Fakultät in Tübingen tätig, wo er 1970 mit einer Dissertation über G.H. Meads Theorie der Interaktion und ihrer Bedeutung für die theologische Anthropologie promovierte. Im März 1967 heiratete er Elisabeth von Weizsäcker. Das Ehepaar Raiser hat vier Söhne: Martin (1967), Ulrich (1970), Simon (1974) und Christoph (1978).

1969 kam Raiser als Mitarbeiter des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) nach Genf, wo er zunächst als Studienreferent der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung arbeitete. 1973 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär ernannt und war ab 1979 gleichzeitig Vorsitzender der Programmeinheit Gerechtigkeit und Dienst. In dieser Zeit nahm er an zahlreichen ökumenischen Konsultationen und Konferenzen sowie Besuchen bei Kirchen teil. Er war mitverantwortlich für die Programme der ÖRK-Vollversammlungen 1975 und 1983, die in Nairobi bzw. Vancouver stattfanden.

Raiser ging 1983 nach Deutschland zurück, wo er einen Ruf als Professor für Systematische Theologie an die Evangelische Theologische Fakultät der Ruhr-Universität Bochum annahm. Gleichzeitig war er Direktor des Ökumenischen Instituts dieser Fakultät. Von 1983 bis 1993 war er Mitglied in mehreren akademischen, kirchlichen und ökumenischen Ausschüssen, Präsidiumsmitglied des Deutschen Evangelischen Kirchentages sowie Vorsitzender der Schriftleitung der Vierteljahreszeitschrift Ökumenische Rundschau. Raiser war ferner Berater und Mitglied der Redaktionsausschüsse bei der Europäischen Ökumenischen Versammlung in Basel, Schweiz (1989) und der ÖRK-Weltversammlung für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung in Seoul, Korea (1990). 1991 nahm er als Delegierter seiner Kirche an der Siebten Vollversammlung des ÖRK in Canberra (Australien) teil.

Im August 1992 wurde Raiser vom ÖRK-Zentralausschuss für eine fünfjährige Amtszeit zum Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen gewählt. Er trat sein Amt im Januar 1993 an und wurde im September 1996 für eine zweite fünfjährige Amtszeit, die bis Ende 2002 geht, wiedergewählt. Der Zentralausschuss hat die Amtszeit auf seiner Tagung 2001 in Potsdam um ein Jahr bis Dezember 2003 verlängert. Er reagierte damit u.a. auf einen voraussichtlichen Anstieg des Arbeitsvolumens infolge der von der Sonderkommission zu empfehlenden Veränderungen.

Raiser hat Ehrendoktortitel der Theologischen Akademie Budapest (1992) und der Universität Genf (1996). Er hat vier Bücher geschrieben. Sein neuestes Werk ist To Be the Church - Challenges and Hopes for a New Millennium, das 1997 vom ÖRK herausgegeben wurde. Frühere Bücher sind Identität und Sozialität (1971), Ökumene im Übergang (1989) und Wir stehen noch am Anfang - Ökumene in einer veränderten Welt (1994). Seit 1970 hat er zahlreiche Artikel und Essays über theologische und ökumenische Themen geschrieben, darunter vier Beiträge für das Dictionary of the Ecumenical Movement (WCC Publications, 1991), dessen Schriftleitung er auch angehörte. Als Generalsekretär des ÖRK war er Herausgeber von The Ecumenical Review.


Januar 2004

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