Ökumenischer Rat der Kirchen Kommunikationsabteilung
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 21


3. September 1999

ÖRK SETZT ARBEITSSCHWERPUNKTE


Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat im Rahmen seiner Tagung, 26.August bis 3. September, in Genf Perspektiven und Programmkriterien für die Arbeit des ÖRK bis zur nächsten Vollversammlung verabschiedet. Ausserdem beschloss er ein Rahmenkonzept für die Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt.

Die Perspektiven enthalten vier Fluchtpunkte: 1. Kirche sein, 2. Dem Leben dienen, 3. Das Amt der Versöhnung und 4. Das gemeinsame Zeugnis und der gemeinsame Dienst inmitten der Globalisierung.

Bis zur nächsten Vollversammlung des ÖRK soll sich jede Mitgliedskirche mit den Fragen auseinandersetzen, wie sie in einer pluralistischen Welt für Mission und Evangelisation eintreten will, wie sie die Taufe als Grundlage für das Leben in Gemeinschaft versteht, wie sie Ressourcen, Zeugnis und Handeln in den Dienst der Zukunft der Welt stellen wollen und wie sie sich den Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen vorstellen. "Dem Leben dienen" führt frühere Arbeiten des ÖRK wie der Aufbau von Gemeinschaft mit Ausgegrenzten oder die Auseinandersetzung mit Biotechnologie, Geburtenkontrolle und Sexualität weiter. Das Amt der Versöhnung steht in Zusammenhang mit der auch mit der Dekade angestrebten Kultur der Gewaltlosigkeit und beim gemeinsamen Zeugnis und dem gemeinsamen Dienst inmitten der Globalisierung denkt der Zentralausschuss unter anderem an interkonfessionelle Zusammenarbeit im Einsatz für Menschenrechte und Menschenwürde.

Damit die Programme des ÖRK besser nach Prioritäten geordnet werden können, hat der Zentralausschuss Kriterien verabschiedet. Danach muss ein Programm nach seiner Bedeutung für die Mitgliedskirchen befragt werden, nach der Dringlichkeit angesichts der aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Situation, nach der Wirkung, der Effizienz und der Konkurrenz mit den andern ÖRK-Programmen. Die Kriterien sollen auch dazu dienen, die Programme auszuwerten.

Was die Dekade zur Überwindung von Gewalt angeht, so hat der Zentralausschuss zwei Realisationsstufen festgelegt. Von 2001 bis 2005 mit der neunten Vollversammlung als Höhepunkt sowie von 2006 bis 2010 mit einer Dekadeabschlussfeier als Höhepunkt. Das laufende und das kommende Jahr sollen zur Vorbereitung der Dekade genutzt werden. Der Zentralausschuss versuchte auch, den Begriff "Gewalt" in 14 Problembereiche aufzugliedern, so in die Überwindung von Gewalt in örtlichen Gemeinschaften, sexuelle Gewalt oder Gewalt unter Jugendlichen. Dabei wurde erneut die Notwendigkeit einer lokalen Verankerung der Dekade und einer Realisierung konkreter Projekte betont.


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