Ökumenischer Rat der Kirchen
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Schweiz |
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 18
ÖRK SPRICHT SICH GEGEN DIE AUSHÖHLUNG |
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Verbrechen gegen die Menschlichkeit dürften nicht mehr straffrei ausgehen. Der ÖRK-Zentralausschuss rief die Mitgliedskirchen auf, dafür zu sorgen, dass alle UN-Mitglieder ihre Verpflichtungen gegenüber der Weltorganisation erfüllten. Ohne das seien die UNO und ihre Sonderorganisationen nicht in der Lage, ihre Aufgaben zu erfüllen. Der ÖRK-Zentralausschuss hat ausserdem die UNO sowie die Kirchen und ihre Werke aufgerufen, sich bei Kriegen besonders der Frauen und Kindern anzunehmen und auch bei Friedensverhandlungen auf den Schutz von Frauen und Kindern zu achten. In diesem Zusammenhang hat der Zentralausschuss die UN-Resolution zum Skandal der Kindersoldaten - "Kinder und bewaffnete Konflikte" - begrüsst. Im weiteren bekräftigte der Zentralausschuss die ÖRK-Forderung nach wirksameren Kontrollen des Waffenhandels. Mit Bezug auf das NATO-Engagement in Kosovo empfiehlt der Zentralausschuss dem ÖRK-Generalsekretär, eine Studie zum Problemkreis "humanitäre Intervention" zu veranlassen. Unter den Mitgliedskirchen herrschten verschiedene Auffassungen. Einerseits stehe das Verteidigungsrecht souveräner Staaten zur Diskussion, anderseits die moralische Verpflichtung der Staatengemeinschaft, bei Verbrechen gegen die Menschheit einzuschreiten. Für einige Kirchen ist der Einsatz von militärischer Gewalt unter keinen Umständen zu rechtfertigen, andere jedoch befürworten eine Militärintervention als letzte Möglichkeit. Die UN-Charta sieht diese Möglichkeit "zur Beilegung von Streitigkeiten" (Art. 42) zwar vor, sagt aber nichts aus zur Frage einer "Intervention aus humanitären Gründen". Aufgrund der Erfahrungen in Kosovo könnte es nötig sein, neue internationale Verhaltensnormen aufzustellen. Nach Ansicht des ÖRK müssten sich die Kirchen an dieser Diskussion beteiligen. Die Kirchen sollen nach Ansicht des Zentralausschusses vermehrt über den einzigartigen Beitrag nachdenken, den sie für Frieden und Versöhnung leisten können. Die geplante ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt (2001 - 2010) biete hier eine einmalige Chance, "die traditionellen Mittel gewaltloser Konfliktlösungen wiederzuentdecken".
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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