Ökumenischer Rat der Kirchen
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Schweiz |
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 15
INDONESIEN: FRAUEN BRECHEN DAS SCHWEIGEN |
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In Indonesien sei das Ausmass der Gewalt wegen der lange Zeit unterdrückten Presse erst nach dem Sturz von Präsident Thojib Suharto und auch dann erst allmählich deutlich geworden. Besonders betroffen seien Frauen unter anderem in Jakarta selbst, auf Amon und auf Ost-Timor. Die Veröffentlichungen der Gewaltexzesse haben nun in Indonesien zu einer eigentlichen Kampagne gegen die Gewalt an Frauen geführt. "Wenn es die eine trifft, kann es auch mich treffen", betonte die Indonesierin Septemmy Lakawa, Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses, am Pressegespräch. Deshalb arbeiteten Frauen über alle ethnischen, religiösen und sozialen Grenzen zusammen mit Nichtregierungsorganisationen (NGO's) und islamischen sowie christlichen Gruppierungen. Die Frauen Indonesiens seien aber auf internationale Unterstützung angewiesen. Insbesondere müsse die Hilfe an die zahlreichen Flüchtlinge in verschiedenen Gebieten Indonesiens und auf Ost-Timor weitergehen und zwar unter spezieller Berücksichtigung von Frauen und Kindern. Die vom Staat geduldete Gewalt gegen Frauen und die Vergewaltigungen als Mittel der Kriegsführung müssten endlich aufhören, forderte Lakawa.
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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