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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 9


31. August 1999

ÖRK-FINANZEN: ERFREULICHES 1998, SCHWIERIGES 1999


Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat sich in seiner Sitzung am Montag, 30. August, mit den finanziellen Sorgen des ÖRK befasst. Erfreulich sind die Abschlüsse der ÖRK-Rechnung für 1998 - ein Plus von CHF 1,23 Millionen - sowie der Achten ÖRK-Vollversammlung, die letztes Jahr in Harare stattfand mit einem Plus von CHF 500.000. Die Überschüsse sollen nach dem Vorschlag der Finanzkommission zum einen in den Fonds für die Neunte Vollversammlung, zum andern in die dringend nötige Sanierung des Ökumenischen Zentrums in Genf und die Informatikausstattung des ÖRK verteilt werden. Gründe für die guten Abschlüsse des Vorjahrs sind unter anderem die positive Entwicklung auf den Finanzmärkten und die Sparbemühungen des ÖRK.

Die finanzielle Situation für das laufende Jahr sieht jedoch nicht so rosig aus. Der ÖRK hofft, durch entsprechende Streichungen auf einem Minus von CHF 50.000 Franken abschliessen zu können. Einer der Gründe für die schwierige finanzielle Situation liegt darin, dass viele Mitgliedskirchen des ÖRK ihre Beiträge nicht bezahlen können.

"Wir sind dankbar", so Levi Okang'a Akhura aus Kenia, "wenn der ÖRK auch kleine Beiträge willkommen heisst. Denn für uns ist der auf CHF 1000 festgelegte Mindestbeitrag viel Geld." Von den 336 Mitgliedskirchen haben im vergangenen Jahr 167 überhaupt keinen Beitrag geleistet, was die Planung der Finanzen erheblich erschwert.

Wie das Problem gelöst werden könnte, schilderte Bischof Hermen Shastri aus Malaysia mit einer kleinen Geschichte an die Adresse der reicheren und reichen ÖKR-Mitglieder: "Eine arme Kirche lud einen Gastprediger ein und erhob am Schluss der Veranstaltung eine Kollekte. Auch der Gastprediger legte einen kleinen Betrag ein. Was er nicht wusste: Die Kollekte war für ihn bestimmt. Doch im Kollektentopf befand sich lediglich die Summe, die er selbst eingeworfen hatte. Er ärgerte sich. Doch sein Sohn wies ihn darauf hin, dass - wer mehr gibt, eben auch mehr bekommt."

Der ÖRK-Zentralausschuss wird nun zusammen mit der Diskussion über das künftige Drei-Jahres-Programm und über die Sieben-Jahres-Perspektive gegen Ende der Woche auch über die Finanzrichtlinien diskutieren müssen.


Weitere Informationen erhalten Sie von Karin Achtelstetter, ÖRK-Medienbeauftragte
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