Ökumenischer Rat der Kirchen
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Schweiz |
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 9
ÖRK-FINANZEN: ERFREULICHES 1998, SCHWIERIGES 1999 |
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Die finanzielle Situation für das laufende Jahr sieht jedoch nicht so rosig aus. Der ÖRK hofft, durch entsprechende Streichungen auf einem Minus von CHF 50.000 Franken abschliessen zu können. Einer der Gründe für die schwierige finanzielle Situation liegt darin, dass viele Mitgliedskirchen des ÖRK ihre Beiträge nicht bezahlen können. "Wir sind dankbar", so Levi Okang'a Akhura aus Kenia, "wenn der ÖRK auch kleine Beiträge willkommen heisst. Denn für uns ist der auf CHF 1000 festgelegte Mindestbeitrag viel Geld." Von den 336 Mitgliedskirchen haben im vergangenen Jahr 167 überhaupt keinen Beitrag geleistet, was die Planung der Finanzen erheblich erschwert. Wie das Problem gelöst werden könnte, schilderte Bischof Hermen Shastri aus Malaysia mit einer kleinen Geschichte an die Adresse der reicheren und reichen ÖKR-Mitglieder: "Eine arme Kirche lud einen Gastprediger ein und erhob am Schluss der Veranstaltung eine Kollekte. Auch der Gastprediger legte einen kleinen Betrag ein. Was er nicht wusste: Die Kollekte war für ihn bestimmt. Doch im Kollektentopf befand sich lediglich die Summe, die er selbst eingeworfen hatte. Er ärgerte sich. Doch sein Sohn wies ihn darauf hin, dass - wer mehr gibt, eben auch mehr bekommt." Der ÖRK-Zentralausschuss wird nun zusammen mit der Diskussion über das künftige Drei-Jahres-Programm und über die Sieben-Jahres-Perspektive gegen Ende der Woche auch über die Finanzrichtlinien diskutieren müssen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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