Ökumenischer Rat der Kirchen Kommunikationsabteilung
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ZENTRALAUSSCHUSS 1999 NR. 7


30. August 1999

PERSPEKTIVEN FÜR DIE ARBEIT DES ÖRK BIS ZUR
NÄCHSTEN VOLLVERSAMMLUNG


Der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat auf seiner Tagung in Genf über die Perspektiven bis zur nächsten Vollversammlung des ÖRK diskutiert. Aufgabe des Zentralausschusses wird es sein, aus den vielen Vorschlägen die Prioritäten der ÖRK-Arbeit festzulegen, die zusammen mit den 336 Mitgliedskirchen des ÖRK umgesetzt werden sollen. Neben den Prioritäten geht es aber auch um die verschiedenen Methoden der Umsetzung und um die Auswertung der Resultate. Wegen der knappen personellen und finanziellen Ressourcen muss der ÖRK aber mit seinen Mitteln sehr haushälterisch umgehen. Viele Delegierte forderten deshalb eine optimale Zusammenarbeit des ÖRK mit seinen Mitgliedskirchen.

Marita Krüger von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wünschte sich einerseits, dass die Gemeinsamkeiten der ÖRK-Mitglieder stärker betont, anderseits aber auch eine klare Sprache gesprochen werde. "Ich habe den Eindruck, dass wir uns um die konkreten Probleme herumdrücken." Und Heinz Rüegger, Vertreter des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), forderte als Grundlage für programmatische Entscheide Texte mit mehr konkreten Inhalten, die auch die Situation des ÖRK besser wiederspiegelten. So würden im Vorbereitungspapier die Meinungsverschiedenheiten zwischen den orthodoxen und den protestantischen Kirchen lediglich am Rande erwähnt, obwohl es sich hier um eine überlebenswichtige Frage für den ÖRK handle.

Konkretisierungen wurden von den Delegierten vor allem im Zusammenhang mit der geplanten ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt vorgeschlagen. Carmencita Karagdag von den Philippinen erinnerte an den Zusammenhang zwischen Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit. "In Asien heisst Frieden: genügend Reis, um die Menschen satt zu machen." Hier seien die Kirchen der reichen Länder besonders gefordert. Verschiedene Mitglieder des Zentralausschusses verlangten möglichst rasch die Einsetzung einer zentralen oder zahlreicher regionaler Bezugsgruppen zur Koordination der Dekade und den Einsatz möglichst vieler Medien. Und Jong-Wha Park von Südkorea sah in der Dekade die Chance, die römisch-katholische Kirche sowie die zahlreichen evangelikalen Kirchen zu begrüssen, die nicht dem ÖRK angehören.


Weitere Informationen erhalten Sie von Karin Achtelstetter, ÖRK-Medienbeauftragte
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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.