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13. juli 1999

KIRCHEN IN DER DEMOKRATISCHEN REPUBLIK KONGO ERWARTEN VOM ÖRK KOOPERATION IN FRIEDENSARBEIT


Zum Abschluss seines Besuchs in der Demokratischen Republik Kongo hat der Generalsekretär der Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Dr. Konrad Raiser, eine positive Bilanz seines achttägigen Aufenthaltes gezogen. Man habe gemeinsam überlegt, welche Herausforderungen bei der Neustrukturierung des gesellschaftlichen und politischen Lebens im Land auf die Kirchen zukämen, erklärte Raiser nach seiner Ankunft in Genf.

Bei den Unterredungen mit Kirchenvertretern der Kirche Christi im Kongo (ECC) seien vor allem auch die hohen Erwartungen an ökumenische Organisationen wie dem ÖRK, aber auch der Gesamtafrikanischen Kirchenkonferenz (AACC) deutlich geworden. Besonders in Fragen der Friedensarbeit und Aussöhnung zwischen den Kirchen in der Demokratischen Republik Kongo und den Kirchen in Ruanda, Uganda und Burundi, so Raiser, "erwarten die kongolesischen Kirchen Unterstützung vom ÖRK und der AACC".

Darüber hinaus gingen die kongolesischen Kirchen mit der beabsichtigten Gründung eines runden Tisches aktiv die notwendigen Rehabilitations- und Rekonstruktionsaufgaben im Land kirchenübergreifend an. Raiser: "Damit werden Voraussetzungen geschaffen, die den Einsatz internationaler kirchlicher Hilfsmassnahmen ermöglichen."

Auf dem Programm der ökumenischen Delegation, der auch AACC-Generalsekretär Canon Clement Janda und AACC-Präsident Kwesi Dickson angehörten, standen unter anderem Begegnungen mit Vertretern und Vertreterinnen der ÖRK-Mitgliedskirchen sowie mit dem Exekutivausschuss der "ökumenischen Dachorganisation " der Kirche Christi im Kongo, der zahlreiche protestantische und unabhängige Kirchen angehören, die sich dem ÖRK nicht angeschlossen haben. Die Delegation nahm zudem an der feierlichen Einführung von ECC-Präsident Dr. Pierre Bodho Marini teil und besuchte den Geburtsort des kongolesischen Kirchengründers Simon Kimbangu.

Als "offen und nuanciert", bezeichnete der ÖRK-Generalsekretär das Gespräch mit Laurent Kabila. Der kongolesische Staatschef habe in der 45minütigen Unterredung seine Hoffnung auf einen dauerhaften Waffenstillstand zum Ausdruck gebracht. Bemerkenswert, so Raiser, sei, dass Staatschef Kabila den Entwurf des Waffenstillstandsabkommens noch vor dessen Unterzeichnung am vergangenen Samstag an verschiedene Gesellschaftsgruppen zur Stellungnahme verschickt hatte.

Vielversprechend, so Raiser weiter, sei zudem die Ausrufung einer nationalen Debatte - "débat national" - über die Neugestaltung des Landes.


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