Ökumenischer Rat der Kirchen
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Schweiz |
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ÖRK-GENERALSEKRETÄR BESUCHT DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO: WAS KÖNNEN DIE KIRCHEN ZUR KONFLIKTLÖSUNG BEITRAGEN? |
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Auf dem Programm stehen unter anderem Begegnungen mit Vertretern und Vertreterinnen der ÖRK-Mitgliedskirchen, mit Repräsentanten von Kirchen, die zwar der "ökumenischen Dachorganisation" der Kirche Christi im Kongo angehören, sich aber nicht dem ÖRK angeschlossen haben sowie mit Repräsentanten der katholischen Kirche und unabhängiger Kirchen. Bei dem Besuch, so Raiser, gehe es vor allem darum, die Kontakte zwischen dem ÖRK und den kongolesischen Kirchen zu erneuern. Unter anderem werde es in den Gesprächen mit dem Koordinationsausschuss der ÖRK-Mitgliedskirchen um die Frage gehen, "wie sie sich die weitere Gestaltung der Beziehungen zum ÖRK vorstellen". Von der Begegnung mit Kirchenvertretern aus dem östlichen Teil des Landes, erhofft sich Raiser unter anderem Informationen über die Kriegssituation im Grenzgebiet zu Ruanda, Burundi und Uganda: "Ausserdem geht es darum, zu erkunden, in welcher Weise der ÖRK einen Beitrag zur Konfliktlösung im Osten des Landes leisten kann." Laut Raiser sollte eine solche Initiative im engen Kontakt mit der katholischen Kirche koordiniert werden. Darüber hinaus wolle die Delegation zu einer "besseren Einschätzung der Gesamtdynamik in der Region der grossen Seen gelangen". Dabei gehe es vor allem auch um die Rolle von Ländern wie Kongo-Brazzaville, Mozambique, Uganda, Sambia, Simbabwe und Angola. AWie sich die Region weiterentwickeln wird, hängt zum grossen Teil davon ab, in welcher Weise sich die Machtverhältnisse in und zwischen den Ländern stabilisieren werden@, so der ÖRK-Generalsekretär. Gemäss der Achten ÖRK-Vollversammlung in Harare liegt der Schwerpunkt des Interesses auf der "Rekonstruktion lebensfähiger Strukturen für Afrika in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik". Ob die Delegation auch mit Staatschef Laurent Kabila zusammentreffen wird, ist noch ungewiss. Auf dem vorläufigen Reiseplan stehen zudem Begegnungen mit Vertretern der demokratischen Opposition. Weitere Stationen sind der Besuch des Geburtsorts, Nkamba, des kongolesischen Kirchengründers Simon Kimbangu, sowie der Besuch theologischer Ausbildungsstätten. Ausserdem wird die Delegation an der feierlichen Einführung des Präsidenten der Kirche Christi im Kongo, Bischof Marini, teilnehmen. ÖRK-Generalsekretär Raiser wird begleitet von der ÖRK-Präsidentin Agnes Abuom, Kenia, sowie von Evelyn Appiah, ÖRK-Team "Bildungsarbeit und ökumenische Ausbildung", und Huibert van Beek, ÖRK-Team "Kirchliche und ökumenische Beziehungen". Der AACC-Delegation gehören neben Canon Clement Janda und Kwesi Dickson, Karimi Kinoti, Referentin der neugegründeten Gemeinschaft von Kirchen und Kirchenräten in der Region der grossen Seen und des Horns von Afrika, sowie Ngoy Mulunda, AACC-Referent für internationale Angelegenheiten, an. Derzeit sind zehn Kirchen in der Demokratischen Republik Kongo Mitglieder im ÖRK:
* Baptistische Gemeinschaft des westlichen Kongos * sowie drei methodistische Kirchen Die Kirche Christi im Kongo zählt insgesamt mehr als 60 Mitgliedskirchen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 336 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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