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23. April 1999

ÖRK FüR ABBAU VON NUKLEARWAFFEN


Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat Atomwaffenländer, die nicht der Nato angehören, dazu aufgerufen, sich den Bemühungen, um einen raschen Abbau von atomaren Waffen anzuschliessen. Der ÖRK unterstützt mit diesem Appell eine Initiative, die von der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), dem Kanadischen Rat der Kirchen und dem Nationalrat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika anlässlich des 50jährigen Bestehens der Nato und des vom 24. bis 25. April in Washington, USA, tagenden "Jubiläumsgipfels" initiiert wurde. Auf der Tagesordnung des Gipfels steht unter anderem die Überarbeitung des strategischen Konzepts der Nato.

KEK sowie der Kanadische Rat der Kirchen und der Nationalrat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika hatten sich im März und Anfang April in Briefen an die Aussenminister von Natoländern gewandt mit der dringenden Bitte, "den bisherigen Standpunkt, dass Nuklearwaffen ‘eine wesentliche Rolle spielen' und ‘eine der hauptsächlichen Garantien für die Sicherheit der Alliierten darstellen', zu revidieren". Diese Initiative wird nun vom ÖRK aufgegriffen und gleichzeitig erweitert, indem er Nicht-Natoländer in den Appell miteinbezieht.

In Briefen an diplomatische Vertretungen in Genf ruft der ÖRK die Russische Föderation, die Islamische Republik Pakistan, die Volksrepublik China und Indien dazu auf, die an die Nato gerichtete Drei-Punkte-Forderung auch in Nicht-Natoländern umzusetzen.

In dem von KEK, dem Kanadischen Rat der Kirchen und dem Nationalrat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika lancierten und vom ÖRK unterstützten Appell wird die Nato dazu aufgerufen, "dafür Sorge zu tragen, dass das neue strategische Konzept der Nato:

  • die Unterstützung der Nato für eine sofortige Vernichtung nuklearer Waffen und konkrete Schritte in diese Richtung einschliesst;

  • die Nato-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, Nuklearwaffen nicht in den Zustand der Alarmbereitschaft zu versetzen oder darin zu belassen;

  • der Doktrin eines Ersteinsatzes von Nuklearwaffen unter allen Umständen abschwört und die Nato auffordert, mit diesem Ziel mit allen anderen Ländern, die sich im Besitz von Nuklearwaffen befinden, zu verhandeln".
Darüber hinaus wandte sich der ÖRK auch an den Nationalen Kirchenrat in Pakistan, den Nationalen Kirchenrat in Indien, den Christenrat von Hongkong sowie an die Russische Orthodoxe Kirche mit der Bitte, den Appell in ihren Ländern zu unterstützen.


Weitere Informationen erhalten Sie von Karin Achtelstetter, ÖRK-Medienbeauftragte
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