Ökumenischer Rat der Kirchen
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Schweiz |
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ZENTRALAUSSCHUSS 29. Januar - 6. Februar 2001 Potsdam, Deutschland
Johannes Rau empfiehlt "sozial gebändigte Marktwirtschaft" |
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Dass das Soziale der sozialen Marktwirtschaft immer stärker in Frage gestellt werde und von manchen sogar der "Wettbewerb zum Gestaltungsprinzip unserer Gesellschaft" gemacht werden solle, kritisierte der Bundespräsident als "grundverkehrt". Die "sozial gebändigte Marktwirtschaft" sei "eine der grossen kulturellen Errungenschaften Europas" und ein Grund für Wohlstand und soziale Stabilität. An seine Grenzen stosse der Markt aber dort, wo es um menschliche Werte gehe: "Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sind unendlich wichtig für eine humane Gesellschaft und werden an keiner Börse der Welt gehandelt", unterstrich Rau. Man müsse die Vorteile des Marktes nutzen, dürfe aber nicht das Leben der Logik des Marktes unterwerfen.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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