Anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember teilte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) mit, er habe aus dem Sonderfonds zur Bekämpfung des Rassismus Mittel in Höhe von 70 000 US$ für antirassistische Projekte in aller Welt zur Verfügung gestellt.
Die Zuwendungen gehen an Projekte in drei Bereichen, die dem Fonds ein besonderes Anliegen sind: Antirassismusarbeit, Unterstützung für rassisch diskriminierte Frauen und die Lage der Urvölker. In den vergangenen 30 Jahren vergab der Sonderfonds Mittel in Höhe von mehr als 12 Millionen US$ an Gruppen in 50 Ländern.
In diesem Jahr haben die folgenden Projekte Zuwendungen erhalten:
1. Action for World Development, AUSTRALIEN, 7 000 US$
Es handelt sich um eine Aborigines-Organisation, die über Rassismusfragen informiert und sich für die Rechte der australischen Urvölker einsetzt. Des weiteren fördert sie ökumenisches Eintreten für Gerechtigkeit.
2. Koori Anglican Fellowship, AUSTRALIEN, 7 000 US$
Das Projekt befasst sich mit der Ausgrenzung, Erniedrigung und Verleumdung von inhaftierten Ureinwohnerinnen in der Vergangenheit wie in der Gegenwart und mit der Wiederbelebung der Werte der Urvölker.
3. Grupo de Trabalho Missionário Evangélico (GTME), BRASILIEN, 7 000 US$
Diese Organisation von Urvölkern begleitet lokale Initiativen in der Stadt Cuiabá, die um Landrechte kämpfen und spirituelles Bewusstsein fördern wollen.
4. Movimento Afrodescendente do Pará (MOCAMBO), BRASILIEN, 7 000 US$
Diese Organisation afrikanischstämmiger Brasilianer greift Fälle rassistisch motivierter Gewalt auf. Einer ihrer wichtigsten Arbeitsbereiche ist der Umgang der Justiz mit Afrobrasilianern.
5. United Presbyterian Church, BRASILIEN, 7 000 US$
Im Rahmen ihres sozialen Antirassismusprojekts setzt sich die Kirche unter anderem mit Fragen von Rasse und Geschlecht, Rassismus und Gewalt auseinander.
6. The Ketlënan National Association (KETNA), KOLUMBIEN, 7 000 US$
KETNA setzt sich ein für das Recht der Ureinwohner von San Andrés auf Selbstbestimmung und auf Grund und Boden.
7. Movimiento de Mujeres Dominico Haitianas (MUDHA), DOMINIKANISCHE REPUBLIK, 7 000 US$
Die Frauenorganisation MUDHA engagiert sich für die Rechte der Haitianer in diesem Land und veranstaltet Informationskampagnen über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
8. Central European Romani Educational Opportunities Centre (CEREOC), SLOWAKISCHE REPUBLIK, 7 000 US$
CEREOC ist eine nichtstaatliche Organisation der Roma, die sich im Rahmen ihres Rechtsschutz-Projekts mit der Menschenrechtssituation der Roma befasst, welche sich in jüngerer Zeit gravierend verschlechtert hat.
9. Pan African Women's Organization, SCHOTTLAND, 7 000 US$
Diese Organisation befasst sich mit dem Rassismus, dem Menschen afrikanischer Herkunft oder Abstammung ausgesetzt sind, und fördert gezielt Frauen und Jugendliche. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Informationsarbeit über Rassismus sowie Teilnahme an Entscheidungsprozessen und Mitbestimmung bei Grundsatzfragen.
10. Himalayan Heritage Foundation, NEPAL, 7 000 US$
Die Stiftung fördert die Rechte der Himalayabewohner durch Gemeinwesenorganisation, Erhaltung der Kultur, Erforschung der tibetischen Sprachen und des Wissens und die Weitervermittlung dieses Wissens.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.