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29. Oktober 2001

Ökumenisches Begleitprogramm: Für eine friedliche Lösung des palästinensisch-israelischen Konflikts


vgl. ÖRK-Pressemitteilung, PR-01-34, 14. September 2001

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat ein ökumenisches Begleitprogramm in Palästina und Israel (EMPPI) ins Leben gerufen. Das Programm soll die Arbeit der kirchlichen Mitarbeiter und der ökumenischen Begleit- und Beobachterteams in der Region koordinieren. Der ÖRK-Exekutivausschuss hatte bereits bei seiner Tagung vom 11. bis 14. September das "Begleitprogramm" grundsätzlich befürwortet. Das EMPPI ist Teil einer weitreichenden ökumenischen Antwort auf den palästinensisch-israelischen Konflikt und Ergebnis von Gesprächen mit einem breiten Spektrum lokaler und internationaler kirchlicher und ökumenischer Partner.

Mehrere kirchliche Pilotprojekte sind bereits im Gange und sollen in den Rahmen des EMPPI eingefügt werden. Dazu gehören: die Friedenskampagne *United Civilians for Peace", die von niederländischen Entwicklungs-, Ökumene- und Friedensorganisationen koordiniert wird, ein ökumenisches Begleitprogramm in der Trägerschaft der Kirche von Schweden, ein Beobachterprogramm der Dänischen Kirchlichen Hilfe im Zusammenwirken mit dem Rat für Zwischenkirchliche Beziehungen der Dänischen Evangelisch-Lutherischen Volkskirche und dem Ökumenischen Rat von Dänemark sowie ein ökumenisches Begleitprogramm, das von dem Nahöstlichen Forum des Kirchlichen Weltdienstes, USA ins Leben gerufen worden ist.

Ein neu eingerichteter "ÖRK-Fonds als ökumenische Antwort auf den palästinensisch-israelischen Konflikt" soll dem ÖRK zudem die Möglichkeit geben, seine Koordinierungsbemühungen gemäss dem Beschluss des Exekutivausschusses auszubauen.

"Unsere wichtigste Aufgabe ist es nun, dass wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Schaffung internationaler ökumenischer Präsenz richten, denn die Situation in Israel und Palästina ist zur Zeit alarmierender ist denn je", so Salpy Eskidjian, Stabsmitglied im ÖRK-Team für Internationale Beziehungen.

Der gesamte Umfang und der Koordinierungsmechanismus für das EMPPI sollen in den kommenden zwei Monaten festgelegt werden. Hierbei werden dem ÖRK die Erfahrungen aus dem Ökumenischen Begleitprogramm in Südafrika (EMPSA) zustatten kommen, meint Eskidjian.

EMPPI soll sich schwerpunktmässig mit Menschenrechtsverletzungen in gefahrenträchtigen Situationen und Orten, beispielsweise an Kontrollpunkten, befassen und Menschen in ihren Alltagsaktivitäten, auf dem Weg zur Schule, bei der Arbeit oder in Krankenhäusern, begleiten, staatliches Handeln beobachten und sich an konkreten gewaltlosen Aktionen beteiligen. Es soll darüber hinaus mit den Kirchen vor Ort und mit Menschenrechts- und Friedensgruppen zusammenarbeiten. "Wir werden überall da sein, wo Kirchen und lokale Partner Hilfe brauchen", verspricht Eskidjian.

Nach ihrer Vorstellung ist das Programm "ein wichtiges Zeichen aktiver Solidarität der Kirchen in aller Welt mit unseren Brüdern und Schwestern in Palästina und Israel in ihrem gewaltlosen Kampf gegen eine rigide militärische Besatzung".

Das EMPPI ist ferner als eine Plattform konzipiert, die der Bildungsarbeit dienen und anwaltschaftliche Funktionen zur Unterstützung einer friedlichen und gerechten Beilegung des palästinensisch-israelischen Konflikts wahrnehmen soll. "Aus unserer früheren Arbeit in anderen Teilen der Welt wissen wir, dass Erfahrungen aus erster Hand am besten geeignet sind, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen und alternative Kräfte zu unterstützen, die in anwaltschaftlicher Funktion auftreten," so Eskidjian.


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