Ökumenischer Rat der Kirchen
Kommunikationsabteilung
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Schweiz |
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Kirchen protestieren mit Geschichten, Symbolen und Tanz gegen den Einsatz und den unerlaubten Handel mit Kleinwaffen |
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Vgl. ÖRK-Feature, Feat-01-02, 26. Februar 2001 Eine ökumenische Delegation wird auf der Konferenz der Vereinten Nationen über den unerlaubten Handel mit Kleinwaffen und leichten Waffen unter allen Aspekten anwesend sein, die vom 9.-20. Juli in New York stattfindet. Auf dem Programm der Delegation steht nicht nur Lobbyarbeit bei Regierungsvertretern, sondern auch Unterstützung für öffentliche Aktionen sowie künstlerische Darbietungen und Ausstellungen während der Konferenz. Salpy Eskidjian vom ÖRK-Team für internationale Beziehungen erklärt: "Wir beteiligen uns, weil wir auf die Folgen des Einsatzes von Kleinwaffen für das Leben von Menschen aufmerksam machen wollen." Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) entsendet eine ökumenische Delegation, die sich aus Mitgliedern der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten (CCIA) und Vertretern und Vertreterinnen des "Friede für die Stadt"-Netzes zusammensetzt, die aus Regionen kommen, die vom Waffeneinsatz stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Kommissionsmitglieder werden auf den verschiedenen Parallelveranstaltungen sprechen, die vom Internationalen Aktionsnetz Kleinwaffen (IANSA) veranstaltet werden. Dazu gehört auch ein interreligiöser Gebetsgottesdienst. Der ÖRK unterstützt auch eine Ausstellung im UN-Gebäude: eine "Schmerzensmauer", die der "Friede für die Stadt"-Partner Viva Rio begonnen hat. Das 12 Meter lange Teil mit Kunstwerken, Fotos, Geschichten und Symbolen, die für persönliche Erfahrungen mit den Auswirkungen bewaffneter Gewalt in der Gesellschaft stehen, wird im Laufe der Konferenz noch um Beiträge aus aller Welt verlängert. Das Internationale Aktionsnetz Kleinwaffen (IANSA) veranstaltet am 17. Juli am UN-Gebäude in New York (Dag Hammarskjold Plaza, 47th Street und 1st Avenue) eine internationale Großkundgebung. Bei der Gelegenheit sollen die Regierungen aufgerufen werden, sich zu Maßnahmen zu verpflichten, die sich tatsächlich und nachhaltig auf die Bemühungen auswirken, den Waffenhandel zu stoppen und Menschenleben zu retten. Das Motto der Kundgebung lautet: "Waffen kennen keine Grenzen." Während der Großkundgebung wird von 11.00 - 12.00 Uhr das Ballett "Friede für die Stadt" aufgeführt. Dieses moderne Ballett - eine vom ÖRK gesponsorte brasilianische Produktion, aufgeführt von der Truppe Marcia Milhazes Dança Contemporanea, dem Trio Aquarius und der Sopranistin Juliana Franco - baut auf Geschichten aus sieben Städten auf. Der Tanz ist ein Beitrag zur ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt 2001-2010. "Er übersetzt den weltweiten Kampf zur Überwindung von Gewalt und für den Aufbau einer Friedenskultur in künstlerische Ausdrucksformen." In den UN-Hintergrunddokumenten heißt es, dass Generalsekretär Kofi Annan Kleinwaffen im Blick auf die Massaker, die sie anrichten, als "Massenvernichtungswaffen" bezeichnet. Dennoch gibt es bislang keine globale Nichtverbreitungsregelung, die ihre Ausbreitung einschränken würde, wie es sie für chemische, biologische und nukleare Waffen gibt. In einer Ansprache vor dem Sicherheitsrat im September 1999 nannte Annan die Anstrengungen zur Eindämmung der Verbreitung von Kleinwaffen "eine der zentralen Herausforderungen bei der Konfliktverhütung im nächsten Jahrhundert". In einem von ÖRK/CCIA im Mai 2001 angenommenen Grundsatzpapier mit Leitlinien zu Kleinwaffen und leichten Waffen werden die Kirchen aufgefordert, den entstehenden internationalen Aktionsplan zu unterstützen, der zum Ziel hat, "die Versorgung mit und Verfügbarkeit von Kleinwaffen und leichten Waffen zu kontrollieren, soziale, wirtschaftliche und politische Bedingungen zu fördern, die geeignet sind, die Nachfrage nach Kleinwaffen und leichten Waffen zu reduzieren, und eine effektive Umsetzung und Respektierung der Kontroll- und Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf Kleinwaffen zu erleichtern und sicherzustellen." Das ÖRK-Papier hält fest, dass "gerade die Kirchen in der Lage sind, Zeugnis von den Auswirkungen der Kleinwaffen abzulegen, da sie sich auf der ganzen Welt, in reichen wie in armen Ländern, um die Opfer und deren Familien kümmern", und dass die Kirchen eine Rolle in der Weiterentwicklung der Politik zu spielen haben, indem sie "theologische Erkenntnisse und moralisch-ethische Perspektiven einbringen". Die UN-Konferenz könnte ein entscheidender Schritt sein, auch wenn sie nur ein "erster Schritt auf dem Weg zur Ausarbeitung internationaler Maßnahmen Normen und Gesetze ist, die notwendig sind, um die Nachfrage nach Kleinwaffen und leichten Waffen zu reduzieren und die Kontrolle zu verschärfen".
Die ÖRK-Delegation setzt sich zusammen aus:
"Friede für die Stadt"-Vertreter/innen
ÖRK-Stab
Website zur ÖRK-Beteiligung an der UN-Konferenz über Kleinwaffen
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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