Ökumenischer Rat der Kirchen
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Internationale Konferenz über Entwicklungsfinanzierung im Jahr 2002: |
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Die bestehenden Entwicklungsmodelle müssten einer kritischen Prüfung unterzogen werden, "weil eine ethische Entwicklungsperspektive die uneingeschränkte Beteiligung aller Gemeinschaften erfordert und besonderes der Menschen, die aufgrund von Armut und Ohnmacht ausgegrenzt werden", sagte das Team zum Abschluss der dritten Tagung des Vorbereitungsausschusses für die Konferenz über Entwicklungsfinanzierung, die vom 15. bis 19. Oktober in New York stattfand und die Hauptkonferenz, die für März 2002 in Monterey, Mexiko geplant ist, vorbereitete. Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat in Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund (LWB) ein 21-köpfiges Team nach New York entsandt, um die Diskussionen zu verfolgen und Gespräche mit den Delegierten zu führen. Gail Lerner, ÖRK-Mitarbeiterin mit Sitz im Kirchlichen Zentrum bei den Vereinten Nationen, berichtete, die Mehrzahl der Teammitglieder werde auch an der vierten Vorbereitungstagung im kommenden Januar in New York sowie an der Hauptkonferenz teilnehmen. Ein Teil der Mitglieder habe bereits an früheren Vorbereitungstagungen teilgenommen, und das Team formuliere eine Erwiderung zu den Entwürfen des UN-Dokuments, mit dem sich die Delegierten in Monterey beschäftigen würden. Diese Erwiderung werde mit jedem neuen Entwurf auf den neuesten Stand gebracht, fügte Lerner hinzu.
Das System verändern Das ökumenische Team stellte dieses Schema auf den Kopf und erklärte den "Umbau des internationalen Finanzsystems" zur obersten Priorität. Ausserdem forderte das Team anstelle der Prüfung einer "nachhaltigen Schuldenfinanzierung" oder Schuldenerleichterung einen "umgehenden Schuldenerlass" für die hochverschuldeten armen Länder, "eine substantielle Schuldenreduzierung" für Länder mit mittlerem Einkommen und eine Streichung der von den internationalen Finanzinstituten auferlegten strukturellen Anpassungsprogramme. Zur Veränderung des Gesamtsystems, so das Team, gehöre, dass die UNO anstelle des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Wirtschaftsfragen die Führungsrolle übernimmt. "Um die Demokratisierung des internationalen Finanzsystems zu gewährleisten, muss die UNO ein tragender Pfeiler für die internationale Finanz und die Wirtschaftsstrukturen sein", erklärte das Team.
Neue Wirtschaftsmodelle sind möglich Patricio Castillo-Pena, ein Methodist aus Chile, erinnerte daran, dass es in der Vergangenheit keinen Platz in der Ökonomie für soziale Aspekte der Entwicklung gegeben habe. Nun deute sich aber in den Diskussionen im Vorfeld von Monterey ein Umdenken an. Hellen Wangusa, Anglikanerin aus Uganda, erklärte, Veränderung sei notwendig, weil "die Menschen an der Basis unzufrieden mit den Ergebnissen von IWF und Weltbank" sind und lieber die UNO als demokratischeres Gremium an deren Stelle sehen würden. Taimalelagi Fagamalama, Laiin und Erzdiakonin aus Samoa, die im August zur anglikanischen Beobachterin bei der UNO ernannt wurde, meinte, wenn die Leute an Armut dächten, dächten sie automatisch an Afrika, aber ihr Land, das eines der am wenigsten entwickelten sei, verdiene ebenfalls Aufmerksamkeit. Auch wenn das ökumenische Team unterschiedlicher religiöser und geografischer Herkunft war, so waren sich die Mitglieder doch in den wesentlichen Punkten einig. Wendy Flannery, eine römisch-katholische Schwester der Barmherzigkeit aus Australien, berichtet von einer "starken Konvergenz". Demba Moussa Dembele, Muslim aus dem Senegal, erklärte, er sehe Fragen wie Schuldenerlass, Privatisierung und Entwicklungsfinanzierung im Grossen und Ganzen so wie die Christen im Team. Hans Morten Haugen, ein norwegischer Lutheraner, der in seiner Kirche für internationale Angelegenheiten zuständig ist und der norwegischen Delegation auf der Vorbereitungstagung angehörte, sagte, Delegierte wie auch Vertreter und Vertreterinnen der Nichtregierungsorganisationen (NRO) bewunderten das ökumenische Team wegen seiner sorgfältigen Vorbereitung. Das Team beeindrucke nicht nur als Gruppe, sondern auch durch die Orientierung, die einzelne Teammitglieder anderen NRO-Gruppen geben, die sich mit bestimmten Themen beschäftigten, fügte er hinzu.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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