Ökumenischer Rat der Kirchen
Kommunikationsabteilung
150 route de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2,
Schweiz |
||||
Dekade zur Überwindung von Gewalt: |
||||
Als Reaktion auf diesen Aufruf veranstalten Kirchen weltweit Dekade-Auftaktveranstaltungen unter Berücksichtigung ihrer besonderen Perspektiven und Kontexte. Seit Februar haben bereits in verschiedenen Ländern und Regionen Eröffnungsveranstaltungen stattgefunden, andere sind in Vorbereitung. Die US-amerikanischen Kirchen zum Beispiel haben die Dekade landesweit auf einer Veranstaltung in Nashville, Tennessee, am 23. und 24. April eröffnet. In Deutschland ist für den 19. Mai eine Eröffnung in Braunschweig - der Partnerin im "Friede für die Stadt"-Netz - geplant. In Bern, Schweiz, nahmen am 26. April 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen an einer Konsultation über die Dekade teil, die vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund veranstaltet wurde. Mit Hilfe biblischer Reflexionen zur Gewalt sollte die Rolle der Schweizer Kirchen im Dekaden-Prozess erarbeitet werden. Die Teilnehmenden forderten die Kirchen zu konkreten Strategien im Kampf gegen die Gewalt auf und bestimmten zwei Schwerpunkte: Gewalt gegen Frauen und Gewalt gegen Kinder. Mit Besorgnis wurde auf die mangelnde Beteiligung junger Leute hingewiesen und beschlossen, die Jugend stärker in die Dekaden-Arbeit zu integrieren. Die Schweizer Dekadeneröffnung soll später im Jahr stattfinden. In Westafrika wird die Dekade am 3. Juni 2001 durch die Gemeinschaft der Christenräte und Kirchen in Westafrika (FECCIWA) eröffnet. Der Termin fällt mit einem Friedensforum zusammen, das vom 31. Mai bis 2. Juni stattfinden wird und den Kirchen helfen soll, wirksame Strategien zur Bekämpfung der Gewalt in diesem Teil Afrikas auszuarbeiten. Am 24. März hatte bereits die Gemeinschaft der Christenräte und Kirchen im Gebiet der grossen Seen und am Horn von Afrika (FECCLAHA) die Dekade gestartet. Die stellvertretende Vorsitzende am Obersten Gerichtshof des Landes, Leticia Mary Mukasa Kikonyongo, eröffnete die feierliche Veranstaltung in Kampala, Uganda, an der rund 800 Personen teilnahmen. Nach jahrzehntelangem Wüten von Konflikt und Krieg, gepaart mit chronischer Dürre und anderen Naturkatastrophen braucht diese Region dringend Frieden und Gerechtigkeit, politische Gleichberechtigung, Stabilität und eine gute Regierungsführung. Angesichts der Hunderttausende von Kindern und Frauen, die die Hauptleidtragenden sind und die unter unmenschlichen Bedingungen leben, muss dringend konkrete Abhilfe geschaffen. Vor allem muss es darum gehen, eine Lösung für Konflikte zu finden, die aufgrund negativer ethnischer Identitätsbehauptung und aus dem Kampf um knappe elementare Ressourcen wie Land und Wasser entstehen. Die Dekadeneröffnung der FECCLAHA fiel mit einer zweitägigen Tagung, 22. bis 23. März, des Globalen ökumenischen Forums unter dem Thema "Dekade zur Überwindung von Gewalt: Eine Herausforderung an die Kirchen" zusammen, das ebenfalls von der FECCLAHA veranstaltet wurde. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an dieser Tagung beschlossen, sich schwerpunktmässig mit der Lage der sudanesischen Bevölkerung und mit dem verheerenden Krieg zu beschäftigen, der im Südsudan Menschen vertrieben, Familien auseinandergerissen und junge Leute zur Sklaverei und in die Armee getrieben hat. Religiöser Fundamentalismus auf der einen und wirtschaftliche Ausbeutung auf der anderen Seite wurden als Schlüsselfaktoren für die anhaltenden Kriege in der Region genannt. "Armut und Elend in Afrika haben nicht damit zu tun, dass wir arm sind", sagte Peter Kanyandago, Vize-Kanzler der Katholischen Universität von Uganda, "sondern mit der Tatsache, dass der Kontinent von innerhalb und ausserhalb geplündert und in die Armut getrieben wird." Als weitere Schwerpunkte wurden der Handel mit Kleinwaffen, Schuldenerlass, Kindersoldaten sowie HIV/AIDS herausgestellt.
Informationen zur Dekade zur Überwindung von Gewalt finden Sie auf der Dekade-Website: Weitere Informationen erteilt Diana Mavunduse, Dekade-Kommunikationsreferentin, Tel.: (+41.22) 791.67.01; E-Mail: WCC Contact
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
|