Ökumenischer Rat der Kirchen
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ÖRK: Neben Hilfsbereitschaft braucht Mosambik Gerechtigkeit
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Der Aufruf ist eine Reaktion auf die Flutkatastrophe, die im Februar und März weite Teile Mosambiks zerstört hat, und ist Gegenstand eines Briefes des amtierenden Generalsekretärs Georges Lemopoulos vom 13. März 2000 an die ÖRK-Mitgliedskirchen. Darin heisst es: " Sie und andere Mitgliedskirchen haben die Kirchen und das Volk von Mosambik während ihres verlustreichen Kampfes um die Unabhängigkeit vor 1975 begleitet. Wir standen weiter an ihrer Seite in den lähmenden sechzehn Jahren Bürgerkrieg, die sich daran anschlossen, wie auch in den darauf folgenden Jahren der Dürre und Hungerkatastrophe, die Millionen Menschenleben forderten. Wir haben weiterhin die mutigen Schritte der Kirchen für Frieden und Versöhnung bis hin zu der Friedensvereinbarung zwischen Regierung und RENAMO und darüber hinaus unterstützt. Wir wissen daher nur zu gut, welche schrecklichen Verluste das Land durch den Bürgerkrieg erlitten hat und wie instabil seine Volkswirtschaft auch vor der Flutkatastrophe war." Seit den 70er Jahren ist die globale Schuldenkrise ein prioritäres Anliegen des ÖRK. Er hat sich bei mehreren Gelegenheiten solidarisch mit den Schuldenopfern gezeigt. Die Erklärung des ÖRK-Generalsekretärs Konrad Raiser vom Juni 1999 ist ein Beispiel dafür. Darin bezog sich Raiser auf die Achte Vollversammlung des Rates, die im Dezember 1998 in Harare stattgefunden hatte, sowie auf deren Unterstützung der Ziele der Erlassjahr-2000-Koalitionen und appellierte an die Regierungschefs der G 8-Staaten, die in Köln, Deutschland, zusammengekommen waren:
Mosambik ist zwar nicht das einzige Land im südlichen Afrika, das in diesem Ausmass unter den Überschwemmungen gelitten hat und das mit einer die Kräfte des Landes schwächenden Schuldenlast fertig werden muss. In seinem Fall kommt jedoch hinzu, dass immer noch hunderttausende von Landminen vergraben sind und noch 75 000 demobilisierte Soldaten in die Gesellschaft integriert werden müssen. Letztes Jahr konnte Mosambik erstaunlicherweise zum ersten Mal genug Nahrungsmittel für seine Bevölkerung produzieren, und "diese Anstrengungen dürfen jetzt nicht geopfert werden", erklärt der ÖRK. Seiner Ansicht nach erfordert die dramatische Situation in Mosambik eine Form von internationaler Solidarität, die über blosses Mitleid hinausgeht und Gerechtigkeit sowie die Verwirklichung des "Erlassjahres" anbietet.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist eine Gemeinschaft von 337 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zussammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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