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14. März 2000

ÖRK: Neuer Ansatz bei UN-Menschenrechtskommission


Auf der bevorstehenden 56. Tagung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen (UNCHR) vom 20. März - 30. April will der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) sowohl themen- als auch länderbezogene Fragen aufwerfen. In diesem Jahr will der ÖRK grösseres Gewicht auf die Arbeit "ausserhalb der offiziellen Kommissionssitzungen legen, indem er Parallelsitzungen zu themen- und länderbezogenen Fragen veranstaltet", sagt Clement John, ÖRK-Referent für internationale Angelegenheiten.

Nach der letzten UNCHR-Tagung 1999 hatte sich der ÖRK-Stab kritisch mit der Rolle mündlicher Interventionen auseinandergesetzt und beschlossen, neue Strategien für die Teilnahme an UNCHR-Tagungen zu entwickeln.

In diesem Jahr reicht der ÖRK drei schriftliche Erklärungen ein: eine zur Situation in Indonesien, eine weitere zu religiöser Intoleranz und Gewalt und eine dritte zur Diskriminierung der indischen Dalits. Bereits im vergangenen Jahr hatte der ÖRK zusammen mit dem Reformierten Weltbund (RWB), der Internationalen Franziskaner-Vereinigung und den Dominikanern eine schriftliche Erklärung zu den Blasphemiegesetzen und der zunehmenden religiösen Intoleranz in Pakistan vorgelegt.

In Zusammenarbeit mit örtlichen und internationalen Nichtregierungsorganisationen veranstaltet der ÖRK während der UNCHR-Tagung eine Sitzung über die Lage in Indonesien und Osttimor. Clement John zufolge sollen "mindestens zwei Personen aus Indonesien eingeladen werden, um in dieser Sitzung zu berichten".

Eine ähnliche Sitzung zum Thema Religionsfreiheit ist in enger Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund (LWB) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) geplant worden. Der Sonderberichterstatter über religiöse Intoleranz wird unmittelbar nach Vorlage seines Berichts an die Kommission an dieser Sitzung teilnehmen.

Der ÖRK unterstützt auch mehrere Delegationen, die nach Genf kommen, um an bestimmten Phasen der UNCHR-Tagung teilzunehmen. Neben Vertretern und Vertreterinnen aus Indonesien wird der ÖRK auch Delegationen aus Nigeria, Sierra Leone und Äthiopien sowie eine Dalit-Delegation unter Leitung von Bischof Azariah (Kirche von Südindien) begrüssen.


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