Ökumenischer Rat der Kirchen
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ANSCHLAG AUF SUDANESISCHEN BISCHOF: |
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Die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) vermutet, dass die Bomben eine Vergeltung für Paride Tabans Predigt während eines Gottesdienstes bei der ÖRK-Vollversammlung am 5. Dezember war. Dabei hatte der Bischof vor mehreren tausend Besuchern in einem Fussballstadtion von Harare einen erschütternden Bericht über die Situation in seiner Heimat gegeben und die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, über dem südlichen Sudan eine Flugverbotszone einzurichten. Die Urheber des Konflikts, sagte Paride Taban dabei weiter, sei eine Gruppe von Muslimen, die den Islam als Ideologie der Macht und Unterdrückung missbrauchten. Nach einem Krisentreffen bei der Vollversammlung forderten Delegierte und Besucher aus dem Sudan den Weltkirchenrat schriftlich auf, sich umgehend für ein Ende des "Völkermords des islamistischen Regimes in Khartum an den Menschen des südlichen Sudans" einzusetzen. Die Kirchengemeinschaft müsse alles tun, um "religiöse Verfolgung, Sklaverei, wirtschaftliche Ungerechtigkeit, politische Unterdrückung und Rassismus" in dem afrikanischen Staat zu beenden. Der ÖRK dürfe sich nicht an der "internationalen Verschwörung des Schweigens" über die Vorgänge im Südsudan beteiligen.
Weitere Informationen erhalten Sie von John Newbury,
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 339 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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