Ökumenischer Rat der Kirchen
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KÜNFTIGER KURS DES ÖRK UMSTRITTEN |
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Während der orthodoxe Vorsitzende des Zentralausschuss, Aram I. bei der Vorstellung das Dokument als "frischen Wind für die Ökumene" bezeichnete, äusserten sich andere orthodoxe Vertreter pessimistisch darüber, ob die Erklärung orthodoxe und andere ÖRK-Mitgliedskirchen wieder näher zusammenbringen kann. Der russisch-orthodoxe Priester Hilarion Alfejew sagte, dass er die grösste Mitgliedskirche des ÖRK vertrete, die aber kaum Einfluss auf die Tagesordnung des Weltrates nehmen könne. Der albanische orthodoxe Erzbischof Anastasios erinnerte an den innerkirchlichen Dialog über die Bedeutung des Heiligen Geistes, der während der 7. Vollversammlung in Canberra (1991) geführt wurde. "Jetzt finden wir keine einzige Zeile darüber", beklagte er. "Behalten sie ihre Erklärung. Wir ziehen aus." Der amerikanische Orthodoxe Leonid Kishkovsky meinte, dass weitere Arbeit an dem CUV-Studienprozess nötig sei, bevor man zu irgendwelchen Ergebnissen komme. Er glaube nicht, dass dies von der Vollversammlung in Harare geleistet werden könne. Heftig diskutiert wurde die im CUV-Dokument angesprochene Idee eines ökumenischen Forums christlicher Kirchen und Gemeinschaften, in dem auch Nicht-ÖRK-Kirchen mitwirken können. Mehrere Redner, darunter der deutsche EKD-"Auslandsbischof" Rolf Koppe, befürchten dadurch eine Verflachung der ökumenischen Bewegung. Viel wichtiger sei es, an einer Vertiefung der Gemeinschaft zu arbeiten. Koppe bezweifelte auch, dass das Forums- Projekt überhaupt finanzierbar sei. Der anglikanische Bischof John Neill aus Irland warnte davor, "vor den aktuellen Problemen in die Forums-Idee zu flüchten". Wenn man beieinander bleiben wolle, müsse man auch "den Schmerz der Mitgliedschaft ertragen". Dass die teils leidenschaftliche Diskussion nicht allen Delegierten behagte, brachte die anglikanische Pfarrerin Rose Hudson-Wilkin in einem heftig beklatschten Votum zum Ausdruck. Sie stellte die Frage, ob es irgendein normales Kirchenmitglied gebe, das diese Debatte verstehen könnte, in der so oft Ekklesiologie und Grösse der eigenen Kirche die Rede sei. "In Wirklichkeit geht es hier um Machtfragen", meinte sie.
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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 339 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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