Ökumenischer Rat der Kirchen
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ORTHODOXE ÜBER GEMEINSAMES VORGEHEN BEI ÖRK-VOLLVERSAMMLUNG NICHT EINIG |
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Die weltweite christliche Orthodoxie besteht aus zwei Familien von selbstständigen Kirchen: die östlich-orthodoxe und die oriental-orthodoxe, die sich im fünften Jahrhundert wegen Meinungsverschiedenheiten trennten. Bei der Vollversammlung werden die Delegierten der russisch-orthodoxen Kirche und der orthodoxen Kirche in Griechenland bei Gottesdiensten nicht anwesend sein und auch nicht an Abstimmungen teilnehmen. Obwohl die oriental-orthodoxe Kirchen die Kritik der östlich-orthodoxen Kirchen an der angeblich zu liberalen westlich-protestantischen Linie des ÖRK teilen, werden ihre Vertreter an den Beratungen und Aussprachen voraussichtlich voll beteiligen. Wie sich die anderen östlich-orthodoxen Kirchen verhalten werden, ist noch unklar.
Keine orthodoxe Delegierte aus Bulgarien, Georgien Die Entscheidung der russischen und griechischen Vertreter nicht an den Gottesdiensten teilzunehmen habe keine theologische Begründung, sondern beruhe auf negativen Erfahrungen mit Medien, hiess es aus orthodoxen Kreisen. Aus Sicht einiger ihrer Delegierten beruhen die gegenwärtigen Spannungen vor allem auf unterschiedlichen Glaubensauffassungen liberaler und konservativer Christinnen und Christen. Den Orthodoxen stehen 25 Prozent der Delegiertensitze in der Vollversammlung zu. Sie werden von dieser Quotenregelung in Harare erstmals nicht voll Gebrauch machen. Von den 23 orthodoxen Mitgliedskirchen sind vier mit ihren Kirchenführern vertreten: die orthodoxen Kirchen Albaniens, Äthiopiens, Syriens und das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Alexandrien (Ägypten). Die russisch-orthodoxe Kirche, mit schätzungsweise 100 Millionen Gläubigen, der 25 Delegiertensitze zustehen, entsandte nur fünf Vertreter.
Keine gemeinsame Abendmahlsfeier Die liturgische Praxis bei der Tagung trägt der Tatsache Rechnung, dass die orthodoxen Kirchen wie die römisch-katholische die Abendmahlsgemeinschaft mit protestantischen Kirchen ablehnt. Sie fällt weit hinter den Grad an Gemeinsamkeit zurück, der in einem gemeinsamen Gottesdienst nach der sogenannten "Lima-Liturgie" bei der Vollversammlung 1983 in Vancouver (Kanada) zum Ausdruck kam. Eine Morgenliturgie am 7. Dezember wird der einzige orthodoxe Gottesdienst während der Vollversammlung in Harare sein.
Weitere Informationen erhalten Sie von John Newbury,
Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen 332 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
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